
Vertragsunterzeichnung in Grünwald (v.l.): Franz Barenth, Prokurist der Erdwärme Grünwald, Stefan Rothörl, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald, Katarina Klaffs und Neil Farquharson, Geschäftsführer der Erdwerk (Quelle: Erdwärme Grünwald)
Die Aufträge wurden für die Dauer der Bohrarbeiten bis voraussichtlich Ende 2026 geschlossen. Mit dem Einsatz des ersten Bohrmeißels wird ab Mai 2025 gerechnet. Die Bohrung wird abschnittsweise mit unterschiedlichen Bohrmeißeln vorgenommen, die auf das jeweilige Gestein abgestimmt sind.
Bohrmeißel sind am unteren Ende eines rotierenden Bohrstrangs montiert und zerkleinern das Gestein zu Bohrklein, das dann durch die Spülung an die Oberfläche transportiert wird. Hauptsächlich kommen Rollenmeißel zum Einsatz, bei denen gezähnte Kegelräder das Gestein beim Drehen zerschneiden. Je nach geologischen Gegebenheiten, können ergänzend PDC-Meißel (polycristalline diamond cutter) oder Diamantmeißel eingesetzt werden.
Im Vorfeld hatte Erdwerk die bohrtechnische und geologische Planung übernommen und das Reservoir modelliert. Jetzt kommt ihr bei der Zusammenarbeit die technische und geologische Überwachung zu. Für einen reibungslosen Ablauf werden die gesamte Bohrung kontrolliert und Schnittstellen koordiniert. Jeder einzelne Schritt des Projekts, ob geologisch, bohrtechnisch oder kostentechnisch, wird durchgehend überwacht. Das Team ist rund um die Uhr vor Ort, um schnell und präzise reagieren zu können.
Nach Fertigstellung der letzten Bohrung und dem Abbau der Bohranlage kann voraussichtlich 2026 mit dem Bau der Obertageanlage und des Heizwerks begonnen werden. Zeitgleich wird rund die Hälfte der Baufläche wieder renaturiert. Ab der Heizperiode 2027/2028 soll ins Fernwärmenetz eingespeist werden.
„Das Projekt wird jeden Tag ein Stück sichtbarer. Wir erleben, dass unsere jahrelange intensive Vorarbeit sowie hervorragende Zusammenarbeit mit Behörden und unterschiedlichen Geothermieunternehmen endlich zum Tragen kommt. Wir arbeiten an Lösungen, die wirtschaftliche Kriterien mit umweltfreundlicher nachhaltiger Technologie in Einklang bringen. Das ist ein hartes Stück Arbeit. Aber es lohnt. Uns allen: Glück auf“, so Stefan Rothörl, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald, bei der Vertragsunterzeichnung.