
Nachdem die SWM die Bohrarbeiten für die Geothermieanlage am Heizkraftwerk Süd abgeschlossen haben, laufen jetzt die letzten Pumpversuche (Quelle: SWM)
Die Pumpversuche, mit denen am 14. März begonnen wurde, sind auf drei Wochen angelegt. Dabei tritt Dampf aus, durch den es aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Wassers kurzzeitig zu Geruchsbelästigungen kommen kann. Wenn das Tiefenwasser auf Luftsauerstoff trifft, entsteht ein „muffiger“ Geruch. Dieser ist aber völlig ungefährlich.
Die bisherigen Ergebnisse der Leistungstests zeigten bereits, dass die Temperatur deutlich höher ist als erwartet; die Ergiebigkeit liegt im Plan. Auf Basis dieser Daten sind die SWM zuversichtlich, dass die tatsächliche Leistung der Anlage über den geplanten 50 MW liegen wird und so mehr als 80.000 Münchner mit Ökowärme versorgt werden können.
Neben dem Bohrplatz entsteht derzeit die Heizzentrale, die die Technik beherbergen wird. Nach finalen Langzeitpumpversuchen (ohne Dampfaustritt) soll die Anlage dann in der Heizsaison 2021 ans Netz gehen.
Damit erreichen die SWM einen weiteren Meilenstein in der Realisierung ihrer Fernwärme-Vision. Ziel ist es, München zur ersten deutschen Großstadt zu machen, in der die Fernwärme zu 100 Prozent CO2-neutral gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag wird dabei die Geothermie liefern. Derzeit betreiben die SWM bereits fünf Geothermieanlagen in München und in der Region.