Das Forschungsprojekt DreiSATS untersucht das Recyceln von Phosphor bei der thermischer Verwertung von Klärschlamm

Im Forschungsprojekt DreiSATS wird untersucht, wie bei der thermischen Verwertung von Klärschlamm Phosphor recycelt und zu Dünger verarbeitet werden kann (Quelle: Veolia)

Der in Klärschlämmen vorhandene Phosphor soll in Deutschland zukünftig verpflichtend zurückgewonnen werden. Das stellt nicht nur Kommunen angesichts der anfallenden Klärschlämme vor Herausforderungen, sondern auch die Abwasserentsorger in Mitteldeutschland müssen künftig das Phosphor recyceln. Lösungen soll das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Fördermaßnahme „Regionales Phosphor-Recycling" (RePhoR)“ unterstützte Verbundprojekt DreiSATS, das von Veolia koordiniert wird, bringen.

„Eine innovative, wirtschaftlich und technisch tragfähige Prozesskette zur thermischen Klärschlammverwertung mit Phosphorrecycling und Produktverwertung für die Modellregion ‘Mitteldeutsches Dreiländereck‘ zu erproben und zu demonstrieren – praxisnah und prototypisch” ist das gesteckte Ziel laut Claudyn Kidszun, Projektkoordinatorin und Mitarbeiterin der Veolia Klärschlammverwertung Deutschland. Veolia arbeitet hierbei mit den Projektpartnern Carbotechnik GmbH, LTC Lufttechnik Crimmitschau GmbH, Pontes Pabuli GmbH sowie den Forschungseinrichtungen Fraunhofer IKTS und MFPA Materialforschungs- und -Prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar zusammen. Im technisch relevanten Maßstab soll dabei gezeigt werden, dass marktfähige Düngerprodukte aus Klärschlämmen in gleichbleibend guter Qualität und Menge erzeugt und sowohl regional als auch überregional verwertet werden können.

Kernelement der Verwertungsstrategie ist die regionale thermische Verwertung. Um die bei zentralen großen Anlagen oftmals vorhandenen Probleme wie hohes Transportaufkommen und fehlende Wärmelieferanten zu vermeiden, wird in DreiSATS perspektivisch ein Ansatz mit dezentralen Klärschlamm-Verbrennungsanlagen mit geringerer Leistung und vorgeschalteter Trocknung verfolgt.

Ein wichtiger Ansatz des Forschungsprojekts ist die Abtrennung/Reduktion von Schwermetallen direkt während der Verbrennung sowie im aschebasierten P-Recycling-Prozess. Dadurch entsteht eine hohe Produktsicherheit unabhängig von den Eigenschaften der Input-Schlämme. Gleichzeitig ermöglicht dies Flexibilität in der Einstellung des technischen und betriebswirtschaftlichen Optimums der Prozessführung. Anfallende Klärschlämme sollen so mit einem möglichst geringen Transportaufwand regional und nachhaltig verwertet, Schadstoffemissionen reduziert und regionale Nährstoffkreisläufe geschlossen werden können.

EHP-Redaktion

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