
Projektleiter Frank Senft (MHKW) neben einem der neuen wasserstofffähigen Brenner (Quelle: FES)
Brenner sind eine Art Anzündhilfe für die Verbrennungslinien. Sie werden lediglich für das Wiederhochfahren nach Revisionen oder Störungen benötigt. Im Dauerbetrieb – nach Erreichen der Zieltemperatur von 850 °C – brennt der Abfall durch sich selbst. Sobald im Kessel ausreichend heißer Dampf für den Betrieb der Stromturbine entsteht, kann der Brenner wieder abgeschaltet und die Kraftstoffzufuhr gestoppt werden. Im Müllheizkraftwerk hat jede der vier Verbrennungslinien zwei Brenner. Diese konnten bislang nur mit Heizöl betrieben werden. Künftig ist dies auch mit Erdgas und Wasserstoff möglich.
Dirk Remmert, Geschäftsführer von FES und der MHKW GmbH, sagt: „Wir wissen aus Studien, dass die Müllverbrennungsanlage in der Nordweststadt alle Voraussetzungen besitzt, auch Wasserstofferzeuger zu sein. Noch ist nicht ganz klar, welche Rolle dieser Kraftstoff künftig spielen kann, aber wir wollen uns in dieser, für die Zukunft der Frankfurter Energieerzeugung zentralen Anlage auch für eine Wasserstoffnutzung bereit machen.“
Winand Zeggel, Bereichsleiter Wärme- und Stromerzeugung bei Mainova und ebenfalls Geschäftsführer der MHKW GmbH, ergänzt: „Wir ertüchtigen seit Jahren unsere Kraftwerke. Unser Ziel ist es, die Wärmeerzeugung bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu gestalten. Mit den neuen Brennern im MHKW setzen wir unseren Weg zur klimaschonenden Energieerzeugung konsequent fort.“
Das MHKW in der Frankfurter Nordweststadt verwertet Restmüll aus Frankfurt und der Region sowie nicht recyclefähige Gewerbeabfälle. Die genehmigte Jahresmenge liegt bei 525.000 t. Daraus erzeugt die Anlage im Jahr deutlich über 500 GWh Wärme für die Versorgung von rd. 30.000 Frankfurter Haushalten. Zudem speist das MHKW jährlich über 200 GWh Strom ins öffentliche Stromnetz ein.