In moderierten Gesprächsrunden wurde anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Geothermie Unterhaching über den Beitrag der Geothermie zur Wärmewende diskutiert.

Diskussionsrunde im Rahmen der Veranstaltung der Geothermie Unterhaching anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens (v.l.): die beiden Abiturienten Xaver Egert und Clara Born, Prof. Harald Lesch, Dr. Erwin Knapek sowie der Moderator des Abends, Simon Hötzl (Quelle: Geothermie Unterhaching)

Rund 200 Zuschauer verfolgten Ende November die Veranstaltung zu Hause am Bildschirm. In zwei moderierten Gesprächsrunden wurde zurückgeblickt, vor allem aber auch darüber gesprochen, welchen wichtigen Beitrag die Nutzung der Geothermie für das Gelingen der Wärmewende vor Ort und darüber hinaus leisten kann. Rathaussprecher und Unterhachings Wirtschaftsreferent Simon Hötzl moderiete durch den Abend und betonte, dass an diesem Tag vor allem Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen gefeiert werden.

Als Gastredner hatte die Geothermie Unterhaching den Wissenschaftsjournalisten Prof. Harald Lesch eingeladen. Er erläuterte Fakten und sprach in seinem Impulsvortrag zu Beginn der ersten Gesprächsrunde über die Folgen des Klimawandels. Seine Generation hätte es vermasselt, aber es sei nicht zu spät, jetzt mutig zu handeln, um zukünftigen Generationen die Nutzung regenerativer Energiequellen zu ermöglichen.

Potenzial der Geothermie nutzen

Sein Vortrag diente als Basis für das anschließende Gespräch mit Dr. Erwin Knapek, der um die Jahrtausendwende als damaliger Bürgermeister von Unterhaching vorrausschauend auf die Nutzung der Geothermie gesetzt und damit ein großes Stück Mut bewiesen hatte. Auf eine Frage aus dem Publikum, ob die Verstaatlichung der Energieversorgung ein erfolgversprechender Weg sei, antwortete er, dass er die Verantwortung für eine nachhaltige Energieversorgung vor allem bei den Kommunen sehe. Diese seien jedoch auf Unterstützung von Land und Bund angewiesen, um das Potenzial, das gerade auch bei der Geothermie noch viel zu wenig genutzt werde, ausschöpfen zu können. Auch die beiden jungen Unterhachinger Abiturienten Clara Born und Xaver Egert, die mit der Geothermie aufgewachsen sind, sehen die Nutzung der Geothermie noch als ein Privileg und würden sich einen schnelleren, flächendeckenden Ausbau der Geothermie und anderer erneuerbarer Energien wünschen. 

Vollausbau des Unterhachinger Fernwärmenetzes

Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer berichtete in der zweiten Gesprächsrunde über die Herausforderungen, die in den letzten zwei Jahrzehnten rund um die Geothermie gemeistert wurden. Wolfgang Geisinger, Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching, unterhielt sich im Anschluss zusammen mit seinem Geschäftsführerkollegen Andreas Lederle aus Grünwald über die aktuellen Herausforderungen, wie den Vollausbau des Unterhachinger Fernwärmenetzes. Während Grünwald bereits den Vollausbau abgeschlossen hat, steht dieser in Unterhaching in den kommenden Jahren an.

Auf die Frage zum Thema Versorgungssicherheit beruhigte Lederle die Zuschauer, dass die nachhaltige Wärme aus den derzeit zwei Quellen ausreicht, um beide Kommunen zu versorgen. Aufgrund des steigenden Energiebedarfs werden jedoch bereits Pläne für weitere Bohrungen und Verbundnetze gemacht. Starke Partnerschaften, wie die langjährige Zusammenarbeit zwischen Unterhaching und Grünwald, hätten dabei Modellcharakter für die gesamte Branche.  

EHP-Redaktion

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