Die neu errichtete Wärmeübergabestation mit integriertem Blockheizkraftwerk ergänzt die Geothermieanlage der SWM in Kirchstockach, die jetzt nicht nur Ökostrom erzeugt, sondern auch Wärme für die Gemeinden im Münchner Süden liefert

Die neu errichtete Wärmeübergabestation mit integriertem Blockheizkraftwerk ergänzt die Geothermieanlage der SWM in Kirchstockach, die jetzt nicht nur Ökostrom erzeugt, sondern auch Wärme für die Gemeinden im Münchner Süden liefert (Quelle: SWM/Robert Haas)

Über diese können nun Kunden u. a. in Hohenbrunn, Ottobrunn, Putzbrunn, Riemerling und Neubiberg mit Wärme aus Geothermie versorgt werden. Bisher wurde die Wärme von dezentralen Blockheizkraftwerken erzeugt, die nun zurückgebaut werden. Den Standort Kirchstockach ergänzt ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk, das sowohl die Wärmeversorgung absichert als auch die Fernwärmestation und das Geothermiekraftwerk mit Strom versorgt.

Die neue Transportleitung schafft die Voraussetzung dafür, die in den vergangenen Jahren in den Gemeinden aufgebauten Inselnetze an die Geothermieanlage anzubinden. Mittelfristig soll die Leitung an das Münchner Fernwärmenetz angeschlossen werden. Zunächst dient sie vor allem der Wärmeversorgung der Gemeinden.

Fernwärme in der Gemeinde Hohenbrunn

Als einer der ersten hat sich die Kirchenverwaltung der Kirchenstiftung St. Stephanus Hohenbrunn entschieden, sich mit dem Stephani Haus an das neu erstellte Fernwärmenetz anzuschließen. Der soeben fertig gestellte Neubau des Stephani Hauses ersetzt nicht nur das alte Pfarrheim, sondern dient zukünftig als Begegnungsort im Zentrum von Hohenbrunn. Jürgen Blöchinger, Kirchenpfleger von St. Stephanus: „Entsprechend dem christlichen Leitbild der Erzdiözese wurde in diesem Projekt auch auf eine möglichst nachhaltige und ökologische Wärme- und Heizversorgung gesetzt. Dies konnte durch die Anbindung an die Fernwärme erreicht werden. Auch zu der barocken Kirche St. Stephanus wurden schon Heizrohre verlegt. Hier erfolgt demnächst ein Ersatz der defekten und unwirtschaftlichen Elektroheizung durch eine Gebäudetemperierung mittels Fernwärme.“

Dr. Stefan Straßmair, Erster Bürgermeister Hohenbrunn: „Die Umstellung auf eine klimaneutralere Wärmeversorgung ist ein großer Hebel zur Minderung der Emissionen. Wir freuen uns daher insbesondere, dass durch den Zusammenschluss der Fernwärmeleitungen zwischen Kirchstockach und Ottobrunn auch in unserem Gemeindegebiet das Netz erweitert werden konnte. So haben wir die Chance der vorbeiführenden Leitung genutzt. Zukünftig wird sowohl unser saniertes Rathaus als auch das neue Pfarrheim mit Fernwärme aus Kirchstockach versorgt. Wir hoffen weiterhin auf eine großflächigere Erweiterung des Netzes, so dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bekommen, sich für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu entscheiden. Die Gemeinde befürwortet den Ausbau und unterstützt, neben staatlichen Förderprogrammen, den Anschluss auf kommunaler Ebene.“

Fernwärme in der Gemeinde Ottobrunn

Mit der Anbindung an das Geothermieheizkraftwerk Kirchstockach werden ab sofort auch die Gymnasien Ottobrunn und Neubiberg, die Realschule Neubiberg sowie die Carl-Steinmeier-Mittelschule, die Grundschule Riemerling und der Sportcampus Riemerling mit Wärme aus dem Kirchstockacher Untergrund beheizt. Ebenso erhält die „Josef-Seliger-Siedlung“ der Baugesellschaft München-Land mit ihren gut 150 Wohnungen ab sofort Ökowärme. Das etwa 6 km umfassende Fernwärmenetz im Westen Ottobrunns hingegen bezieht die Wärme aus dem mit Holz befeuerten Biomasseheizkraftwerk der SWM in Taufkirchen.

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Ottobrunn: „Ich freue mich sehr, dass in Ottobrunn jetzt echte Erdwärme Einzug gehalten hat. Nun hoffen wir, dass es bald gelingt, das östliche und westliche Fernwärmenetz zusammenzuschließen. Die Gemeinde Ottobrunn wird auch weiterhin eng mit den SWM zusammenarbeiten, um gemeinsam dem Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen.“

Auch im Putzbrunner Ortsteil Waldkolonie werden in Kürze Institutionen und Wohngebäude ans geothermiegespeiste Fernwärmenetz angeschlossen.

Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM: „Es ist schön zu erleben, wie aus einer Vision Realität wird. Ich möchte ausdrücklich den Gemeindeverwaltungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld danken. Die Arbeiten an ‚ihrem‘ Fernwärmenetz haben sie in den vergangenen Jahren belastet. Aber nun trägt das Früchte: Wir können auch in ihren Gemeinden klimafreundliche Heizenergie anbieten. Mit der CO2-freien Wärme aus Geo¬thermie partizipieren auch Sie an Münchens Fernwärmevision.“

EHP-Redaktion

Ähnliche Beiträge