Mit einer Tiefbohranlage von Herrenknecht Vertical wurden die Geothermiebohrungen in Polling erfolgreich vorgenommen.

Blick über das Speicherbecken auf dem Bohrplatz in Polling (Quelle: Herrenknecht)

Die Bohrarbeiten für Bayerns 25. tiefes Geothermieprojekt in Polling starteten im Frühjahr 2024 und erreichten Anfang September das Reservoir mit heißem Wasser in rd. 2600 m Tiefe. Menge und Temperatur des Tiefengrundwassers, das im Förderkreislauf wieder ins unterirdische Reservoir zurückgeführt wird, entsprechen den Erwartungen. Mit dem im Erdreich gewonnenen, über 100 °C heißen Wasser kann in einer Geothermieanlage mit rd. 30 MW thermischer Leistung Fernwärme erzeugt werden.

Die Fernwärme wird zum Beheizen in den Gewächshäusern des regionalen Gemüse- und Früchteanbauers Reichenspurner Hof mit einer Produktionsfläche von über 360.000 m2 und in der Gemeinde Polling eingesetzt. Zudem soll ein Teil der nachhaltig erzeugten Energie auch die angedachten Fernwärmenetze in Mühldorf am Inn und Tüßling mitversorgen.

Da aus Effizienzgründen sowohl der Bohrplatz als auch die Geothermieanlage in der Nähe von bebauten Gebieten, deren Gebäude dann mit der erzeugten Wärme beheizt werden, liegen sollten, ist eine leise Tiefbohranlage von Vorteil. Mit ihrem elektrohydraulischen Antrieb und dem automatisierten Handling der Rohre gelten Herrenknecht-Tiefbohranlagen als die leisesten Tiefbohranlagen auf dem Markt.

Herrenknecht arbeitet weiterhin an der Verbesserung der Tiefbohranlagen. In einem Forschungsprojekt mit der Hochschule Offenburg werden Maschinendaten und Schallentwicklung mit Verfahren der Künstlichen Intelligenz analysiert und für die Steuerung der Tiefbohranlage eingesetzt. Damit wird die Geräuschentwicklung auf der Baustelle minimiert und gleichzeitig die Bohrung technisch effizient und in sehr kurzer Bauzeit realisiert.

EHP-Redaktion

Ähnliche Beiträge