Der Hamburg Water Cycle versorgt in einem Quartier mit 800 Wohneinheiten mit Strom und Wärme

Weihen offiziell den Hamburg Water Cycle ein (v.l.): Ingo Hannemann, Technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Jens Kerstan, Hamburgs Umwelt- und Energiesenator, Nathalie Leroy, Sprecherin der Geschäftsführung von Hamburg Wasser (Quelle: Hamburg Wasser/Krafft Angerer)

Mit über 800 angeschlossenen Wohneinheiten ist die Jenfelder Au das europaweit größte Wohnviertel, in dem Energie aus Abwasser auf diese Weise gewonnen und dem Quartier zur Verfügung gestellt wird. Das Fundament des Hamburg Water Cycle bildet die Trennung dreier Abwasserströme. Schwarzwasser aus der Toilette, Grauwasser vom Duschen und Waschen sowie Regenwasser werden getrennt gesammelt und behandelt.

Wichtigstes Element ist die Schwarzwasserbehandlung. Das Abwasser aus der Toilette wird über ein 3,7 km langes Unterdrucknetz zu einem Betriebshof geleitet, den Hamburg Wasser im Gewerbegebiet der Jenfelder Au errichtet hat. Im dort befindlichen Fermenter vergärt das Schwarzwasser zusammen mit Co-Substrat und es entsteht Biogas. Ein Blockheizkraftwerk wandelt das Biogas in Strom und Wärme. Jährlich entstehen auf diese Weise rd. 450 MWh Strom und 690 MWh Wärme.

»Mit dem Hamburg Water Cycle haben wir eine Demonstrationsanlage für weitere Projekte dieser Art in ganz Europa errichtet«, sagt Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von Hamburg Wasser. »Gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern können wir in der Jenfelder Au wichtige Fragen untersuchen, u. a. wie Mikroschadstoffe im Abwasser eliminiert werden können.«

Neben der Energiegewinnung ist auch der niedrige Wasserbedarf des Systems ein Herausstellungsmerkmal des Hamburg Water Cycle. Während herkömmliche Toiletten zwischen 6 und 9 l je Spülung nutzen, liegt der Verbrauch bei der Unterdrucktoilette nur bei einem Liter. Das macht das Konzept auch für wasserärmere Regionen interessant.

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Bundesministerium für Bildung und Forschung und mit Mitteln aus dem Life+ Programm der Europäischen Union.   

EHP-Redaktion

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