Die Mainova will das künftige Frankfurter Wohnquartier „Westville“ zu mindestens 60 Prozent aus der Abwärme des benachbarten Rechenzentrums versorgen.

Stellen das innovative Wärmekonzept für das Wohnquartier „Westville“ vor (v.l.): Dr. Bela Waldhauser, Chief Executive Officer der Telehouse Deutschland, Ralf Werner, Chief Operating Officer Rhein-Main vom Projektentwickler Instone Real Estate, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova, und Stefan Bögl, Head of Asset Management aam2core Immobilien Gruppe als Eigentümervertreter der Bayerischen Versorgungskammer (Quelle: Mainova)

Rund 1.300 Neubauwohnungen sowie Gewerbeeinheiten werden am südwestlichen Rand des Frankfurter Gallusviertels entstehen. Der prognostizierte Jahresbedarf beträgt 4.000 MWh. Davon sollen jährlich mindestens 2.400 MWh vom Datencenter der Telehouse bereitgestellt werden. Die Abwärme kommt mit 30 °C an und wird mit zwei Großwärmepumpen je 320 kW(th) auf 70 °C Vorlauftemperatur angehoben.

Bis zu 40 Prozent werden durch umweltschonende Fernwärme aus den hocheffizienten Heizkraftwerken der Mainova ergänzt. Der Beginn der Wärmelieferung ist ab Anfang 2023 vorgesehen.

„Das Gemeinschaftsprojekt von Mainova und Partnern für die Nutzung der Rechenzentrumsabwärme zeigt, was zukünftig möglich ist“, sagte Peter Feldmann, Oberbürgermeister von Frankfurt und Aufsichtsratsvorsitzender der Mainova. „Mit der Hitze, die in den Serverfarmen entsteht, werden wir 3.000 Menschen mit Wärme versorgen – das ist in dieser Größenordnung deutschlandweit einmalig. Damit wird Frankfurt als weltweit größter Internetknotenpunkt und Datencenter-Hotspot zum Schrittmacher auf dem Weg zum klimaneutralen Rechenzentrum.“

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova, sagte: „Mainova bietet gebündelte Energiekompetenz fürs Wohnquartier. Unsere innovative Lösung zusammen mit Telehouse und Instone für das Leuchtturmprojekt Westville gewährleistet eine langfristig günstige, sichere und nachhaltige Wärmeversorgung. Die Kombination aus der sonst ungenutzten Abwärme des Rechenzentrums sowie der umweltschonenden Mainova-Fernwärme zur Abdeckung von Spitzenlasten spart im Vergleich zu konventioneller Wärmeerzeugung 400 Tonnen CO2 im Jahr ein.“

Dr. Bela Waldhauser, Chief Executive Officer der Telehouse Deutschland GmbH, ergänzte: „Als ich hörte, dass in unmittelbarer Nachbarschaft 1.300 Wohnungen entstehen werden, war für mich klar, dass die Telehouse die Abwärme dafür bereitstellen muss. Die Verantwortlichen bei Mainova und bei Instone waren ebenfalls schnell von diesem nachhaltigen Konzept überzeugt. Und so gestalten wir gemeinsam ein deutschlandweit einzigartiges Leuchtturmprojekt für die Nutzung der ‚digitalen Abwärme‘.“

Ralf Werner, Chief Operating Officer Rhein-Main von Instone Real Estate, fügte hinzu: „Als einer der führenden deutschen Wohnentwickler ist es unser Selbstverständnis, bei Nachhaltigkeit Vorreiter in der Branche zu sein. Das im Gallusviertel realisierte Wärmekonzept beweist eindrucksvoll, dass pfiffige Ideen gefragt sind, um den ökologischen Fußabdruck unserer Projekte kontinuierlich zu verbessern. Bereits bis spätestens 2030 wollen wir die durch den Bau und die Nutzung von Wohnquartieren entstehenden CO2-Emmissionen im Vergleich zu heute um 50 Prozent senken.“

EHP-Redaktion

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