Die Grafik zeigt Leitungen, die sich unterirdisch wie ein Fächer verzweigen.

Beim Geothermieprojekt in Hannover wird mit der Eavor-Loop-Technologie ein geschlossenes System aus unterirdischen Schleifen eingesetzt (Quelle: Eavor)

„Hannover ist Vorreiterin, denn es ist die erste Anlage dieser Art in einer Großstadt. Damit wollen wir die ländlich geprägte, klimafreundliche Geothermie stadttauglich machen und auch eine Blaupause für andere Städte bieten“, sagt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. „Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt, um die Fernwärmeversorgung der Landeshauptstadt Hannover auf erneuerbare und unabhängige Energie umzustellen. Der innovative Ansatz wird über unsere Grenzen hinaus Interesse an der Lösung wecken.“

Grüne Fernwärme 

In Zusammenarbeit mit Eavor, einem innovativen Geothermieunternehmen, will Enercity die Wärme aus dem Erdreich für die Fernwärmeversorgung nutzen. Beim Eavor-Loop handelt es sich um ein geschlossenes System, das wie ein großer unterirdischer Wärmeübertrager funktioniert. Zwei dieser Systeme mit je 15 MW Leistung sind am Standort Hannover-Lahe geplant. Sie sollen künftig jährlich etwa 250 GWh liefern und damit rund 15 bis 20 % des hannoverschen Fernwärmebedarfs decken.

„Enercity ist Frontrunner der Energie- und Wärmewende. Deshalb bringen wir mit unserem Partner Eavor diese innovative Technologie für Geothermie erstmals in eine deutsche Großstadt. Gemeinsam treiben wir nicht nur das Projekt in Hannover voran, sondern gestalten aktiv die Energiezukunft in Norddeutschland zusammen mit Partnern vor Ort und unserer exklusiven Kooperation mit Eavor“, sagt Enercity-Vorstandsvorsitzende Aurélie Alemany.

Innovative Technik

Das geschlossene System von Eavor funktioniert ohne den Zugriff auf natürliche Heißwasserreservoire. Stattdessen zirkuliert ein wasserbasiertes Medium durch kilometerlange, tiefe Bohrungen – angetrieben allein durch den Thermosiphoneffekt. Die Wärme wird durch eine Wärmeleitung aus dem umgebenden Gestein aufgenommen und an die Oberfläche transportiert.

„Unser Ziel ist es, mit skalierbarer Tiefengeothermie Städte mit erneuerbarer und verlässlicher Energie zu versorgen – ganz ohne Emissionen, Fracking oder thermische Quellen. Hannover ist die erste Großstadt in Deutschland, in der wir diese Technologie umsetzen dürfen – dafür sind wir der Landeshauptstadt und Enercity sehr dankbar“, sagt Marco Becker, Geschäftsführer der Eavor GmbH. „Nach unserem ersten Projekt in Geretsried ist dies ein Meilenstein für unser Unternehmen und ein klares Zeichen für den Wandel der Wärmeversorgung.“

EHP-Redaktion

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