Die Leipziger Stadtwerke feiern Richtfest für das neue Heizkraftwerk Süd, das bis Ende 2022 in Betrieb gehen soll

Die Leipziger Stadtwerke feiern Richtfest für das neue Heizkraftwerk Süd, das bis Ende 2022 in Betrieb gehen soll (Quelle: AGFW)

Das Herzstück der Anlage werden zwei Gasturbinen mit jeweils 62,5 MW elektrischer Leistung bilden. Diese können von Anfang an hohe Anteile an grünem Wasserstoff verbrennen. Der Abgasstrom der Turbinen wird in den nachgeschalteten Heißwassererzeugern genutzt, um jeweils 81,5 MW thermische Leistung für die Wärmeversorgung bereitzustellen. Die Anlage weist in diesem Kraft-Wärme-Kopplungsprozess einen Bruttogesamtwirkungsgrad von mehr als 93 Prozent auf. Durch modernste Gasturbinentechnologie und den Einsatz von Katalysatoren werden die Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen weit unter die gesetzlich zulässigen Werte reduziert.

Neben dem HKW sollen Ende 2022 ein Versorgungsgebäude, eine Pumpenhalle und der Wärmespeicher stehen. Mit einem Fassungsvermögen von 43.000 m3 Wasser soll dieser Zwei-Zonen-Wärmespeicher den Einsatz des HKW flexibilisieren und die Versorgungssicherheit der Stadt Leipzig erhöhen.

Perspektivisch soll das HKW Leipzig Süd CO2-neutral mit grünem Wasserstoff betrieben werden können. „Wasserstoff hat in den Sektoren Transport/Logistik, Industrie, Energie und Mobilität hervorragende Qualitäten. Deshalb treiben wir die Sektorenkopplung als Leipziger Gruppe voran und machen uns H2-ready", sagt Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Um die entsprechende Technologie, gekoppelt an verbraucherfreundliche Preise, zu entwickeln, benötigen wir aber einen verlässlicheren Rahmen. Für das Zukunftsthema Wasserstoff braucht es die politische und finanzielle Unterstützung von Europäischer Union, Bund und Land."

„Ambitionierte Klimaziele benötigen auch eine ambitionierte Unterstützung für die, die sie vor Ort umsetzen", unterstreicht Geschäftsführer-Kollege und AGFW-Vorstandsmitglied Dr. Maik Piehler. Es gebe entlang der kompletten Wertschöpfungskette in der Region gute Möglichkeiten, zukünftig die Potenziale von grünem Wasserstoff zu heben. In der Region stehe ein Netzwerk für grünen Wasserstoff bereits bereit - von der Forschung über Austausch und Produktion bis zu Transport und Speicherung sowie Anwendung. "Wir als Stadtwerke verstehen uns als Nachhaltigkeitsmotor in der Region. Dabei geht es um den passenden Mix von Technologien.“ Solarthermie, Biomasse und die Aufnahme von Abwärme soll in den kommenden Jahren die grüne Fernwärmeerzeugung in Leipzig ergänzen. Allein im Rahmen des Zukunftskonzepts Fernwärme - mit dem Herzstück HKW Leipzig Süd - wollen die Leipziger Stadtwerke in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro in den Bau neuer Anlagen investieren.

EHP-Redaktion

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