MVV hat die Biogasanlage in Bernburg (Saale) offiziell in Betrieb genommen.

Öffneten in einem symbolischen Akt die Gasleitung, durch die das Biomethan in die Region fließt (v.l.): Dr. Silvia Ristow, Oberbürgermeisterin der Stadt Bernburg (Saale), Dr. Hansjörg Roll, Vorstand der MVV Energie, Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und Markus Bauer, Landrat des Salzlandkreises (Quelle: MVV Energie)

„Reduzierung von Treibhausgasen bei gleichzeitiger Stärkung der Versorgungssicherheit: Die Biomethangewinnung aus der Bioabfallvergärung bietet einen Lösungsansatz mit Perspektive für zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit, den Klimawandel und die Energiekrise infolge des russischen Krieges in der Ukraine. Ich bin froh, dass wir mit MVV hier in Sachsen-Anhalt auf einen starken Energiepartner bauen können, der uns beim Ausbau von zukunftsweisenden Technologien für eine klimafreundliche Energiegewinnung unterstützt“, sagte Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, anlässlich der Einweihungszeremonie.

Gemeinsam mit dem Minister und dem Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, sowie der Oberbürgermeisterin der Stadt Bernburg (Saale), Dr. Silvia Ristow, öffnete Dr. Hansjörg Roll, Vorstand der MVV Energie AG, in einem symbolischen Akt die Leitung, durch die das Biogas in die Region fließt. „Mit der klimafreundlichen Vergärung von Bioabfällen leistet Bernburg nicht nur einen wichtigen Beitrag für eine regionale und nachhaltige Kreislaufwirtschaft, sondern wird gleichzeitig zu einem Vorreiter der Energiewende. Denn hier wird durch die Nutzung natürlicher Ressourcen erneuerbare Energie gewonnen, die auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zugutekommt“, sagte Roll.

Klimaneutraler Ersatz für Erdgas

Gegenüber der Bioabfallverwertung bei der reinen Kompostierung ohne energetische Nutzung spart die Bioabfallvergärungsanlage Bernburg etwa 7400 t CO2 ein. Das gewonnene Biomethan ist eine erneuerbare Energie und damit ein vollwertiger sowie gleichzeitig klimaneutraler Ersatz für Erdgas.

Die Anlage kann jährlich etwa 33.000 t Bioabfälle verarbeiten. Bei der Vergärung entsteht zusätzlich zum Biogas das Gärprodukt, das nach der Aufbereitung in hochwertiger fester oder flüssiger Form in der Landwirtschaft Verwendung findet.

Funktionsprinzip der Anlage

Und so funktioniert das Verfahren der Bioabfallvergärung: In der Anlage zersetzen Bakterien unter Luftabschluss den organischen Abfall, ohne dass Gas in die Atmosphäre entweicht. Sämtliche Behälter der Anlage sind zudem geruchsdicht. Ein leistungsfähiges Absaugverfahren reinigt sowohl den Annahmebereich als auch die gesamte Hallenluft. Die Masse wird von Rührwerken innerhalb eines Fermenters in Bewegung gehalten. Das Biogas kann so nach oben entweichen und die gesamte Abluft wird in einem modernen Biofilter gereinigt. Das bei der Vergärung entstehende Biorohgas wird anschließend zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist.

EHP-Redaktion

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