Sachsen-Energie hat in Dresden-Reick ein schwarzstartfähiges Kraftwerk in Betrieb genommen.

Außenansicht der neuen KWK-Anlage, die Sachsen-Energie in Dresden-Reick in Betrieb genommen hat (Quelle: Sachsen-Energie/Killig)

„Damit wird unsere Erzeugungskapazität erheblich gestärkt. Nach intensiven Tests und Validierungen sind wir zuversichtlich, dass wir für den Winter eine hohe Effizienz bei gleichzeitig notwendiger Flexibilität bieten können“, sagt Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender von Sachsen-Energie. „Die Energiesysteme befinden sich im großen Umbruch. Die Energiewende mit dem Ziel der Dekarbonisierung, also der Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch fossile Brennstoffe, erfordert innovative Ansätze für eine zukunftsfähige und sichere Energieversorgung – diese Anlage ist Teil der Lösung.“

KWK-Anlage mit acht Gasmotoren

Die Anlage, die Sachsen-Energie gemeinsam mit dem finnischen Technologiekonzern Wärtsilä gebaut hat, wurde vor der Übergabe im November 2022 zuvor mehrere Wochen ausgiebig getestet, um ihre Zuverlässigkeit und Leistung zu überprüfen. Acht Gasmotoren bilden das Herzstück der Anlage, die schwarzstartfähig ist. Dieses besondere Leistungsmerkmal wird in Zukunft weiter in Testfällen überprüft.

„Die neue KWK-Anlage ermöglicht es uns, eine konkrete Antwort auf die Energiewende in Dresden zu geben. Wir stellen uns auf erneuerbare Energien genauso ein wie auf Versorgungssicherheit, denn beides leistet die Anlage mit ihrer hohen Einsatzflexibilität und Schwarzstartfähigkeit“, so Dr. Rutger Kretschmer, Bereichsleiter Kraft & Wärme bei Sachsen-Energie. „Das hochmoderne Kraftwerk kann sehr schnell zu- oder abgeschaltet werden. Dank dieser Technik produzieren wir fast minutengenau immer dann, wenn es nötig wird: Wenn Schwankungen in der Verfügbarkeit der erneuerbaren Energiequellen zusätzliche Kraftwerksleistung erfordern. Zentrale KWK-Anlagen wie diese sind eine wichtige Brückentechnologie zu einer in Zukunft angestrebten klimaneutralen und vollständig regenerativen Energieversorgung – heute noch betrieben mit Erdgas, in Zukunft auch mit Wasserstoff“, so Kretschmer.

Hoher Wirkungsgrad

Das neue Kraftwerk ist via Fernwärmeschnittstelle an das ZFHN, das zentrale Fernheiznetz der Stadt, angebunden. Aufgrund des hohen Wirkungsgrads und den modernsten Abgasreinigungsanlagen werden mit der Gasmotorentechnologie gegenüber herkömmlichen Werken jährlich rd. 80.000 t Kohlendioxid eingespart. Die volle Leistung kann innerhalb von fünf Minuten oder weniger nach dem Anfahren erreicht werden, die Motoren können sich in weniger als 30 Sekunden mit dem Netz synchronisieren, um einen sofortigen Ausgleich zu ermöglichen. Dies ist sowohl für die Teilnahme des Energieversorgers an den Regelenergiemärkten als auch für die stärkere Integration erneuerbarer Energien wie Solar- und Windenergie in das Netz wichtig.

EHP-Redaktion

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