Übergabe des Förderbescheids für das Projekt SolnetPlus (v.l.): Dirk Mangold, Leiter Steinbeis Solites, die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und Dr. Heiko Huther, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung beim AGFW

Übergabe des Förderbescheids für das Projekt SolnetPlus (v.l.): Dirk Mangold, Leiter Steinbeis Solites, die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und Dr. Heiko Huther, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung beim AGFW (Quelle: AGFW)

Dieser hat eine Höhe von 988.000 Euro. Das Volumen des auf drei Jahre angelegten Projekts beläuft sich auf insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind der AGFW, das Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites), die Hamburg Institut Research gGmbH (HIR) und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu).
 
„Mit der Förderung leisten wir einen wichtigen Beitrag zu unseren Klimaschutzzielen“, sagte Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids. „SolnetPlus unterstützt die Wärmenetzentwicklung und damit die Wärmewende insgesamt: Wärmenetze ermöglichen es, erneuerbare Energien effizient und zukunftsfähig in lokale Wärmeversorgungssysteme zu integrieren – nicht nur für wenige Gebäude, sondern für Stadtquartiere oder sogar ganze Gemeinden. Das kann den Klimaschutz ganz wesentlich voranbringen, zudem Quartiersidentität stärken und Lebensqualität erhöhen.“ Dr. Heiko Huther, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung des AGFW, ergänzt: „Deutschland soll bis 2045 weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht haben. Dem Einsatz von Solarthermie als Erzeugungstechnologie für die kommunale Wärmeversorgung kommt dabei unserer Ansicht nach eine Schlüsselfunktion zu.“

Solarthermie auf dem Vormarsch

In den vergangenen zehn Jahren habe es im Bereich der solaren Wärmenetze auch auf kommunaler Ebene eine erfreuliche Entwicklung gegeben, so die Projektpartner. Allein 2019 wurden in Deutschland insgesamt 35.000 m² Kollektorfläche für Wärmenetze neu installiert. Damit stieg die installierte Leistung um etwa 50 Prozent. „Trotzdem liegt noch Arbeit vor uns“, so Huther. „Die größten Zuwächse verzeichnen wir im Moment in städtischen Fernwärmenetzen in Ballungsräumen sowie bei kleineren, meist neuen Wärmenetzen im ländlichen Raum. Deshalb schauen wir im Rahmen des Projekts genau auf die Faktoren, die bei diesen lokalen Umsetzungen erfolgreich waren. Zugleich wollen wir aber auch herausfinden, wo konkrete Hemmnisse liegen, beispielsweise durch Genehmigungsvorhaben und Flächenverfügbarkeit vor Ort, und wie diesen begegnet werden kann.“

Zielgruppen ansprechen und qualifizieren

Um die Sichtbarkeit und Bekanntheit solarer Wärmenetze zu verbessern und einen relevanten Klimaschutzbeitrag durch direkte neue Projekte zu erzielen, hat sich der Projektverbund einen Maßnahmenkatalog überlegt. Dieser umfasst neben der direkten Adressierung der relevanten Zielgruppen wie Kommunen, Versorger und Marktakteure im Wärmenetzbereich auch deren Aktivierung und Qualifizierung. Zudem sollen zentrale Markthemmnisse abgebaut und Lösungsansätze entwickelt werden. Die Projektpartner wollen an der Optimierung der Rahmenbedingungen arbeiten, indem sie konkrete Verbesserungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen ableiten. Darüber hinaus soll professionelle Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden.

Erfahrungsschatz der Projektpartner

Das Projektkonsortium ist komplementär und interdisziplinär aufgebaut, um dem umfassenden Charakter des Vorhabens gerecht zu werden. Die Partner Solites, AGFW und HIR kooperieren bereits langjährig in diversen internationalen, nationalen und regionalen Vorhaben im Bereich von Wärmenetzen mit erneuerbaren Energien. Durch ihre Zusammenarbeit konnte in Deutschland und weiteren europäischen Ländern eine stärkere Wahrnehmung und nachhaltige Kooperation zwischen dem Solarthermiesektor sowie der Fernwärmebranche aufgebaut werden, aus der auch bereits konkrete Anlagenrealisierungen resultiert sind. Das Difu stößt nach Kooperationen zu diesem Verbund hinzu.

EHP-Redaktion

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