
Motor-Generator-Einheit mit Steuerung am Rosenheimer Biomassekleinvergaser, die im Rahmen eines Forschungsvorhabens weiterentwickelt werden (Quelle: Stadtwerke Rosenheim)
In einem der Forschungsvorhaben untersuchen die Stadtwerke Rosenheim den Einsatz von gering aufbereitetem Waldrestholz. Das Rosenheimer Verfahren zur Biomassevergasung soll dahingehend weiterentwickelt werden, dass die Energieeffizienz gesteigert und das Brennstoffspektrum verbreitert werden.
Die Rosenheimer Biomassekleinvergaser funktionieren nach dem gestuften Pyrolyse-Gleichstrom-Wirbelbett-Verfahren und werden mit bis zu 180 kW(el) und 380 kW(th) angeboten. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Erweiterung des Vergaserkennfelds, so dass der Prozess abhängig von den Brennstoffeigenschaften und bei variabler Last zuverlässig mit hohem Gesamtwirkungsgrad betrieben werden kann. Die Vergasungsanlage soll robuster gegenüber Störstoffen im Brennstoff werden.
Zudem soll auch die Frage des maximal einsetzbaren Brennstoffwassergehalts geklärt werden. Als vielversprechende Grundlage für das 18-monatige Vorhaben dient die von den Stadtwerken Rosenheim eigens für die Steuerung ihres Biomassevergasers entwickelte Lambda-Regelung, die selbsttätig die zum Brennstoff passenden Anlagenparameter ermittelt und auch im Teillastbetrieb der Anlage hohe Wirkungsgrade sicherstellt.
In einem anderen Forschungsvorhaben wird die Burkhardt GmbH ihre im Gleichstromvergaserverfahren arbeitenden Biomassekleinvergaser zur energetischen Nutzung von Biomassepellets im Leistungsbereich bis 340 kW(el) weiterentwickeln und verbessern. Vor allem sollen die Anlagen robuster und ein weitgehend automatisierter Betrieb sichergestellt werden. Die Anlagensteuerung soll kritische Zustände mittels Algorithmen erkennen und ein Fernwartungssystem die Instandhaltung von Biomassekleinvergaseranlagen erleichtern.
Die ReGaWatt GmbH wiederum entwickelt ihr hocheffizientes Energiesystem im Leistungsbereich von 2 bis 4,5 MW(th) - bzw. 400 bis 1400 kW(el) – weiter. Dabei soll das Brennstoffsortiment erweitert werden, z.B. durch Rinden aus Sägewerken, Maisspindeln, Sonnenblumenschalen und holzartige Siebrückstände aus Kompostwerken. Auch hier lassen sich Wartungsintervalle über Trendalgorithmen, Störfallprognosen und Betriebsdaten vorausschauend planen, was gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit erhöht.
Alle drei Vorhaben werden vom BMEL über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Weitere Informationen sind über die Projektdatenbank auf fnr.de unter den Förderkennzeichen 2219NR289, 2219NR296, 2220NR139X abrufbar.