An der Kläranlage der Wirtschaftsbetriebe Duisburg im Stadtteil Huckingen werden die Stadtwerke Duisburg mit der Installation einer Wärmepumpe einen Teil einer iKWK-Anlage errichten

An der Kläranlage der Wirtschaftsbetriebe Duisburg im Stadtteil Huckingen werden die Stadtwerke Duisburg mit der Installation einer Wärmepumpe einen Teil einer iKWK-Anlage errichten (Quelle: Wirtschaftsbetriebe Duisburg)

„Wir haben die Emissionen in unserer Erzeugung im Vergleich zu 1990 schon heute um rund 70 Prozent reduziert. Unser Fokus liegt weiterhin darauf, unsere Strom- und Fernwärmeerzeugung emissionsarm und umweltfreundlich aufzustellen. Mit der neuen iKWK-Anlage setzen wir ein weiteres wichtiges Zeichen im Rahmen der Energiewende vor Ort“, sagt Andreas Gutschek, Vorstand Infrastruktur und Digitalisierung der Stadtwerke.

Unter iKWK ist die Kombination von innovativen, regenerativen Quellen mit klassischen Erzeugungstechnologien zu verstehen, wobei der innovative Teil der Anlage mindestens 35 Prozent der Gesamtleistung beisteuern muss. In Duisburg soll die Wärme aus dem Abwasser der Kläranlage der Wirtschaftsbetriebe Duisburg im Stadtteil Huckingen mit Wärmepumpen für das Fernwärmenetz nutzbar gemacht werden. Je nach Jahreszeit hat das Abwasser eine Temperatur zwischen 8 und 25 °C. Sobald es wärmer als 12 °C ist, kann es für den Einsatz der Wärmepumpe genutzt werden. „Wir werden dem geklärten Wasser ungefähr fünf Grad Wärme entziehen, bevor es dann die Anlage verlässt“, sagt Manfred Lehman, Abteilungsleiter Planung Strom- und Fernwärmeerzeugung bei den Stadtwerken Duisburg.

Damit trägt die Anlage nicht nur zur emissionsarmen Wärmeerzeugung bei, sondern sie sorgt zudem dafür, dass vor allem in den Sommermonaten nicht zu viel warmes Wasser in den Rhein eingeleitet wird. „Wir unterstützen sehr gerne ein solches zukunftsweisendes und ökologisches Projekt“, so Uwe Linsen, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. „Diese Maßnahme zeigt, dass zukünftig neben der Wärme aus erneuerbaren Energien, auch die Wärme aus gereinigtem Abwasser von Kläranlagen gefördert und nutzbar gemacht werden kann.“

Blockheizkraftwerk-Module ergänzen iKWK-Anlage

Komplettiert wird die Gesamtanlage an einem weiteren Standort, nämlich an der Zentrale der Stadtwerke Duisburg an der Bungertstraße in Hochfeld. Dort werden zwei Blockheizkraftwerk-Module mit jeweils 4,5 MW(el) und 4,5 MW(th) sowie ein Elektrokessel zur Fernwärmeerzeugung errichtet. In dieser Kombination ist die neue Anlage die größte iKWK-Anlage an einer Kläranlage in ganz Deutschland.

Derzeit ist zudem ein Groß-Blockheizkraftwerk mit sieben Modulen an der Bungertstraße im Bau. Am gleichen Standort ist ausreichend Platz, um zwei weitere Module aufzustellen. Trotz der unterschiedlichen Standorte in der Stadt gelten die beiden neuen Module, der neue Elektrokessel und die Wärmepumpe an der Kläranlage in Huckingen als eine Einheit. „Das ist möglich, weil sie alle in das gleiche Netz einspeisen“, erläutert Lehmann.

Die neue iKWK-Anlage ist wichtiger Bestandteil der Erzeugungsstrategie der Stadtwerke. Damit sie im Frühjahr 2024 in Betrieb gehen kann, müssen die Bauarbeiten Anfang 2023 beginnen.

EHP-Redaktion

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