Klimaneutrale Wärme war das Thema eines Online-Workshops im Rahmen der Veranstaltungsreihe SW.aktiv des Themenverbunds „Aktivierung der Stadtwerke“.

Über das Thema "klimaneutrale Wärme" tauschten sich bei einem Online-Workshop der Veranstaltungsreihe SW.aktiv des Themenverbunds „Aktivierung der Stadtwerke“ Experten und Interessierte aus. (Quelle: Laufkötter)

Aus drei aktuellen Forschungsprojekten, unterstützt vom Projektträger Jülich, wurde der Themenverbund »Aktivierung der Stadtwerke« gegründet. Dieser begleitet relevante Akteure dabei, für aktuelle und zukünftige Herausforderungen erfolgversprechende Lösungsansätze zu finden und umzusetzen. Ziel des Themenverbunds ist es, Ergebnisse aus der Forschung in die Praxis zu bringen und Stadtwerke zu motivieren, den Transformationsprozess zu wagen, sowie eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung zu schaffen.

Eine solche Plattform sind die Workshops der Veranstaltungsreihe SW.aktiv. Nachdem Fraunhofer Umsicht im Mai mit dem Thema „Transformation zum Stadtwerk von morgen“ den Auftakt gemacht hatte, hat jetzt der AGFW zur Online-Veranstaltung eingeladen. Der DVGW als dritter in Bunde des Themenverbunds wird dann im September Wasserstoff thematisieren.

Für klimaneutrale Wärme sorgt die Badenova Wärmeplus in Freiburg-Gutleutmatten. Alexander Ripka erläuterte das Projekt, bei dem dezentrale Solarthermieanlagen auf und dezentrale Wärmespeicher in 38 Gebäuden installiert wurden. Ziel ist es u.a., damit im Sommer eine vollständige Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Magdalena Berberich von Solites berichtete vom multifunktionalen Wärmenetz als Wärmedrehscheibe in Hennigsdorf. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Fernwärme bis 2022 zu 80 Prozent fossilfrei sein soll. Derzeit wird die Wärme durch Biomasse-ORC und Bioerdgas-BHKW bereits zu 50 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt. Zum Konzept in Hennigsdorf gehören das Nutzen der Abwärme eines Stahlwerks, Speicher und Solarthermieanlagen.

Klimaneutrale Wärmeversorgungslösungen sind für eine Großstadt besondere Herausforderungen. Darüber referierte Dr. Michael Winkel von Hamburg Energie. Dabei stellte er auch das Reallabor „IW3 – integrierte Wärmewende Wilhelmsburg“ vor. Basis der klimaneutralen Wärmeversorgung des Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg soll eine Geothermieanlage werden. Um Überschüsse des Sommers im Winter nutzen zu können, ist die Errichtung eines Aquiferwärmespeichers geplant. Ein digitaler Wärmemarktplatz soll alle lokalen Energieerzeuger und Verbraucher bündeln und so eine kosteneffiziente wie klimafreundliche Versorgung von Gebäuden ermöglichen.

Die nächsten Termine der kostenfreien Veranstaltungsreihe stehen schon fest: Am 14. September (Wasserstoff) und 9. November gibt es wieder Vorträge und Diskussionen.

Silke Laufkötter

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