Die SWM wollen Block 2 des Heizkraftwerks Nord auf Erdgas umrüsten, um sich damit endgültig von der Kohlenutzung verabschieden zu können

Die SWM wollen Block 2 des Heizkraftwerks Nord auf Erdgas umrüsten, um sich damit endgültig von der Kohlenutzung verabschieden zu können (Quelle: SWM)

Die bayrische Landeshauptstadt hat einen Pfad definiert, um bis 2035 klimaneutral zu werden. „Dazu gehören die klimaneutrale Fernwärme, der Umstieg von Erdgas und Heizöl auf Wärmepumpen und andere erneuerbare Alternativen, der Ausschluss fossiler Brennstoffe über Festsetzungen in Bebauungsplänen, der Strom aus erneuerbaren Energien sowie die klimaschonende Mobilität“, sagte Oberbürgermeister Reiter in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM-Geschäftsführung, und Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM.

Einen der Meilensteine auf diesem Pfad will die SWM in 2022 erreichen: den schnellen Ausstieg aus der Kohlenutzung im Heizkraftwerk (HKW) Nord (Block 2). Dort werden derzeit im umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplungsprozess Strom und Fernwärme erzeugt. Die Herausforderung beim Kohleausstieg: Der Block 2 ist laut Bundesnetzagentur stromseitig systemrelevant, darf also nicht ersatzlosabgeschaltet werden. Zudem ist der Betrieb des HKW Nord für die zuverlässige Münchner Fernwärmeversorgung unverzichtbar.

Helge-Uve Braun: „Um trotz dieser Herausforderungen einen raschen Kohleausstieg auch im Sinne des Bürgerbegehrens von 2017 realisieren zu können, prüfen wir die Möglichkeit einer Umrüstung des Blocks 2 auf Erdgas. Dazu führen wir schon seit geraumer Zeit Tests durch, die die geänderte Fahrweise berücksichtigen. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung stimmen uns zuversichtlich. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir bereits zur Heizsaison 2022/23 den Kohleblock auf Erdgas umstellen und uns damit in München von der Kohlenutzung endgültig verabschieden können. Damit reduzieren sich die CO2-Emissionen am Standort HKW Nord bereits erheblich. Den Einsatz von Erdgas sehen wir als notwendige Brückentechnologie, außerdem ist der Standort aufgrund der bestehenden Infrastruktur bestens geeignet. Die längerfristige Zukunft dieses Standorts wird in absehbarer Zeit eine erneuerbare sein. Möglich sind neben dem Einsatz von Wasserstoff auch die Nutzung von Geothermie sowie der Betrieb von Wärmespeichern.“

EHP-Redaktion

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