Vertreter der Stadt Tettnang und der Fraktionen sowie der beteiligten Unternehmen freuen sich, dass in der oberschwäbischen Stadt ein Nahwärmenetz entsteht, das vollständig aus erneuerbarer Energie gespeist wird. (Quelle: Regionalwerk Bodensee)
Der Aufsichtsrat des Regionalwerks Bodensee und der Gemeinderat bestätigten jetzt die Pläne. Die Errichtung des Nahwärmenetzes startet nach der Frostperiode im Jahr 2025. An das Wärmenetz werden dann insgesamt 14 städtische und landeseigene Gebäude angeschlossen, darunter der Schulkomplex am Manzenberg, das Neue Schloss, das Rathaus, die Kavaliersgebäude und die Stadtbücherei. Damit erhalten auch denkmalgeschützte Gebäude mit einer jahrhundertealten Bausubstanz grüne Nahwärme.
Diese wird in der Energiezentrale erzeugt, die außerhalb des Wohnviertels in der Nähe des Industriegebiets Bürgermoos an der Landesstraße L333 Industriegebiet entsteht. Sie umfasst im Endausbau drei Biomasseheizkessel mit einer Gesamtkapazität von 5,9 MW. Dabei sollen Holzhackschnitzel, die aus der Region kommen, als Brennstoff eingesetzt werden. Lediglich zum Abdecken von Spitzenlasten und für Wartungen ist ein zusätzlicher Gaskessel mit einer Kapazität von 3,5 MW vorgesehen.
Engie Deutschland und das Regionalwerk Bodensee teilen sich innerhalb der Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang die Planung, die Finanzierung, den Bau und den Betrieb und stellen die grüne Wärmeversorgung für die nächsten 20 Jahre sicher. Weiterhin ist angedacht, dass in den nächsten Jahren sowohl angrenzende Wohn- als auch Gewerbe- und Industriegebiete an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Auf Basis der aktuellen Prognosen wird Tettnang im Vergleich zum bisherigen Gaskessel jährlich bis zu 4.176 t CO2 bei der Wärmeversorgung einsparen.