Trocknungshallen gehören zur thermosolaren Trocknungsanlage, mit der der Klärschlamm in Bottrop getrocknet wird (Quelle: SPIE)
Die Kläranlage in Bottrop ist eine der größten und modernsten Deutschlands, die das Abwasser für ein Einzugsgebiet mit über 1,3 Millionen Einwohnern reinigt. Mit der thermosolaren Trocknungsanlage will die Emschergenossenschaft den Einsatz von jährlich etwa 20.000 t Kohle einsparen und so die jährlichen CO2-Emissionen um etwa 60.000 t verringern.
Aus den Klärschlämmen entstehen in vier Faultürmen Faulgase. Diese werden in Blockheizkraftwerken (BHKW), die SPIE OSMO bereits in der Vergangenheit installiert hat, für die Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Nach der Entwässerung werden die Klärschlämme verbrannt. Das Problem dabei: Der erforderliche Brennwert wird nicht erreicht. Deshalb wird bei der Verbrennung noch Kohle zugesetzt. Das soll sich nun ändern, indem dem Schlamm in der thermosolaren Trocknung so viel Feuchtigkeit entzogen werden, dass auch ohne die Zugabe von Kohle ein entsprechender Brennwert erreicht wird. Dazu wird die thermische Energie aus den bestehenden und vier neuen BHKW sowie aus der Klärschlammverbrennung intelligent genutzt. SPIE OSMO liefert und installiert die neuen BHKW mit einer Heizleistung von insgesamt 11 MW.
Zudem wird die Sonnenenergie zur Trocknung genutzt - in 32 Trocknungshallen, die Gewächshäusern gleichen. SPIE realisiert die Verteilung der thermischen Energie in den Trocknungshallen, die eine Grundfläche von 60.000 m2 haben. Dafür nimmt das Unternehmen Verrohrungsarbeiten in den Hallen, auf einer neu zu errichtenden Rohrbrücke sowie in der neuen Wärmezentrale vor. Nach der Realisierung des Projekts verantwortet SPIE OSMO im Rahmen eines Wartungsvertrags für die kommenden vier Jahre weiterhin den Betrieb der BHKW sowie der kompletten Peripherie.