Der Messkoffer mit liona sowie das zur Ortung von Teilentladungen erforderliche Gerät iPD können Teilentladungen ohne Abschaltung der Kabelstrecke erkennen und lokalisieren.

Der Messkoffer mit liona sowie das zur Ortung von Teilentladungen erforderliche Gerät iPD können Teilentladungen ohne Abschaltung der Kabelstrecke erkennen und lokalisieren. (Quelle: Baur GmbH)

Zur Online-Diagnose auf Teilentladungen (TE) ist zunächst nur Baur-Messgerät liona erforderlich. Zum Ein- und Auskoppeln der Signale dienen den Kabelmantel umschließende HFCT-Sensoren, die am Kabelende angeschlossen werden. Registriert liona Teilentladungen, arbeitet der neue DeCIFer-Algorithmus sie heraus, damit sie leicht auf dem Bildschirm des Auswerte-Rechners erkennbar sind. Neben Höhe und Menge der Teilentladungen wird auch das phasenaufgelöste TE-Pattern angezeigt.

Zur Lokalisierung der Teilentladungen ist zusätzlich das Gerät iPD erforderlich, denn bei der Online-Teilentladungsmessung entstehen am fernen Ende oft keine Reflexionen. Dann kann keine „klassische“ Ortung mit Reflexionsbildern durchgeführt werden. Deswegen wird das iPD am anderen Kabelende – ebenfalls berührungslos mit HFCT-Sensoren – angeschlossen, wo es künstliche Reflexionen erzeugt. Diese wertet liona zur Lokalisierung aus. Die Messung und Auswertung dauert jeweils nur wenige Minuten.

Die Online-Teilentladungsmessung ist durch zwei neue Eigenschaften einfacher und besser: Zum einen hilft die automatische Empfindlichkeitsanpassung des iPD, große und kleine Teilentladungspegel gut zu erkennen, zum anderen kann die neue Mapping-App der Auswerte-Software sowohl Rausch- als auch Störsignale gut unterdrücken. Dadurch arbeitet die Software die Orte der Teilentladungen im Ergebnisdiagramm sauber heraus. Dank der Optimierungen ist das Erkennen und Orten von Teilentladungen an spannungsführenden Kabeln nun auch unter Bedingungen möglich, bei denen frühere Geräte aufgrund eines hohen Stör- bzw. Rauschpegels scheiterten.

Die Online-Teilentladungsmessung kann zur temporären Diagnose einer Kabelstrecke oder bei systemkritischen Kabeln auch zur stationären, regelmäßigen Messung eingesetzt werden. Aufgrund der Optimierung der Geräte Iiona und iPE liefert eine TE-Lokalisierung jetzt sogar bei sehr starken Störsignalen gute Ergebnisse.

ew-Redaktion

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