Mit neuer Robotertechnik inspiziert das Bayernwerk in einem Pilotprojekt eines seiner Umspannwerke.

Mit neuer Robotertechnik inspiziert das Bayernwerk in einem Pilotprojekt eines seiner Umspannwerke. (Quelle: Michael Bartels/Bayernwerk)

 Der Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz will die technische Sicherheit in seinen Umspannwerken weiter verbessern, auch mit Hilfe moderner Robotik. Dazu arbeitet der Netzbetreiber seit über einem Jahr mit dem Darmstädter Start-up Energy Robotics zusammen und setzt auf eine robotergestützte automatisierte Inspektionslösung. Das Ziel der Kooperation: Durch verkürzte Inspektionsintervalle, Entlastung von Mitarbeitern und Reduktion von Fahrzeiten möchte das Bayernwerk mehr Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit erreichen.

Ausfallsicherheit mit smarter Inspektion verstärkt

Mithilfe der Softwareplattform von Energy Robotics sind die eingesetzten Roboter in der Lage, Inspektionsrundgänge autonom auszuführen und qualitativ hochwertige Daten zur Auswertung zur Verfügung zu stellen. Dabei bewegt sich der Roboter jederzeit zuverlässig durch die Anlage – selbst Hindernisse wie Vegetation oder Glätte schränken ihn nur im Extremfall ein. Aufgrund eines installierten automatischen Türöffners ist der Roboter zudem in der Lage, zwischen Innen- und Außenbereichen zu navigieren.

Ausgestattet mit Kameras und Sensoren überprüft der Roboter ausgewählte Anlagenteile. Die erfassten Daten wie Bilder werden automatisch in die von Energy Robotics entwickelte Cloud-Plattform übertragen und dort mithilfe leistungsfähiger Algorithmen und KI ausgewertet. Verändern sich die kontrollierten Elemente des Umspannwerks aus vordefinierten Normbereichen heraus, ermöglicht es die Software von Energy Robotics, die Anwender beim Bayernwerk sofort mittels Alarmmeldung darüber zu informieren.

„Wir haben Umspannwerke, die größtenteils zwischen den 1950er und 1970er Jahren erbaut wurden. Damals standen Themen wie Automation und Nachhaltigkeit noch in den Sternen. Das hat sich geändert und die automatisierte robotergestützte Inspektion in Umspannwerken schlägt für uns als Energieversorger ein neues Kapitel auf“, erläutert Michael Renghart vom Bayernwerk. „Wir freuen uns, dass Energy Robotics uns bei dem herausfordernden Projekt, unsere Inspektionsaufgaben zu automatisieren, so kompetent unterstützt.“

Seit Januar 2022 ist der Roboter in einem Umspannwerk von Bayernwerk im Einsatz. In der Praxis gleicht seine Inspektionsroutine einem "Gassigehen" entlang des Zauns, wobei er selbst unter herausfordernden Bedingungen wie Eis und Schnee zuverlässig agiert. Der speziell entwickelte Öffner für Garagentore ermöglicht ihm eigenständige Lade- und Ruhephasen. Während die physische Navigation bemerkenswert flüssig verläuft, lag die wahre Herausforderung des Projekts in der KI-gestützten Datenanalyse. Doch aufgrund der engen Zusammenarbeit mit dem Bayernwerk wurden entscheidende Fortschritte erzielt, vor allem eine KI-Lösung zum Erkennen von Zaunlöchern bei variierendem Hintergrund. Darüber hinaus kann die KI nun analoge Anzeigen, beispielsweise von Ölständen, analysieren und drohende Überhitzungen mittels Thermographie rechtzeitig erkennen.

Die Zusammenarbeit zeigt nicht nur den aktuellen technologischen Fortschritt, sondern weist auch auf das enorme Potenzial für zukünftige Anwendungsmöglichkeiten hin.  „Durch die Digitalisierung ihrer Inspektionsprozesse mit unserer robotergestützten Automatisierungslösung profitiert das Bayernwerk von mehr Produktivität, Qualität und Sicherheit. Wir sind dankbar für das Vertrauen, dass uns im Rahmen der Zusammenarbeit entgegengebracht wird“, ergänzt Marc Dassler, CEO von Energy Robotics.

ew-Redaktion

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