Eröffnung des Infrastruktur-Informationssystem-Labors von C/sells

Eröffnung des Infrastruktur-Informationssystem-Labors von C/sells bei der IDS GmbH in Ettlingen. (Quelle: Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V.)

Eine funktionierende Kommunikationsinfrastruktur ist die Grundlage aller geplanten Anwendungsfälle im digitalisierten Energiesystem der Zukunft. Auch die zahlreichen Demonstrationsprojekte innerhalb des Forschungsprojekts C/sells nutzen meist die Kommunikationsschnittstelle des intelligenten Messsystems (iMSys) zur Umsetzung der innovativen Ansätze und Lösungsstrategien.

Bei der konkreten Gestaltung und Umsetzung sehen sich die Verantwortlichen jedoch häufig mit den gleichen Fragen konfrontiert: Wie erfolgt das Zusammenspiel zwischen den Komponenten des Energiesystems der Zukunft? Wie sieht der Einsatz von modernen Messeinrichtungen (mME), Smart-Meter-Gateways (SMGW), der Gateway-Administration (GWA) und Steuerboxen in Verbindung mit dezentralen Anlagen in der Praxis aus?

Testlabor für C/sells-Partner

Um diese technischen Fragen nicht erst beim Einsatz im Feld beantworten zu müssen, wurde bei der IDS GmbH in Ettlingen im Rahmen des C/sells-Projekts ein Infrastruktur-Informationssystem-Labor aufgebaut. So werden SMGW, Steuerbox und andere notwendige Komponenten für die C/sells-Partner anfass- und erlebbar. Marilen Ronczka, Leiterin Innovationsmanagement bei PPC, hat die Testumgebung maßgeblich mitentwickelt: „Im IIS-Labor können alle C/sells-Partner ihre geplanten Anwendungsfälle zur Nutzung der SMGW-Infrastruktur in einer sicheren Umgebung testen – mit der Teilnahme erhalten sie sozusagen den Führerschein für das intelligente Messsystem.“

Intelligente Kommunikationsinfrastruktur für Flexmärkte

Von Vorteil ist diese Möglichkeit vor allem für diejenigen Partner, die die intelligente Kommunikationsinfrastruktur für die Umsetzung ihrer Feldversuche benötigen. So zum Beispiel das C/sells-Demonstrationsvorhaben des Altdorfer Flexmarkts (ALF). ALF stellt ein Konzept für marktbasiertes Engpassmanagement dar, um im Verteilnetz vorhandene Flexibilität zu nutzen.

Neben der Möglichkeit zur Steuerung müssen die vorhandenen Flex-Optionen allerdings über einen eigenen Zählpunkt für Nachweis und Dokumentation der Erbringung verfügen. Um eine sichere Übermittlung der Schaltsignale sowie das Erfassen der Messwerte zu gewährleisten, müssen die konventionellen Stromzähler durch eine standardisierte Infrastruktur intelligenter Messsysteme ersetzt werden.

Auch für das Zusammenspiel der Akteure untereinander spielen automatisierte Kommunikationskanäle eine wesentliche Rolle. Im Rahmen von C/sells stellt die Abstimmungskaskade eines von drei Basisinstrumenten dar, um das Energiesystem partizipativer und weniger hierarchisch zu gestalten. Die Abstimmungskaskade bezeichnet die Organisation intelligenter Netze. Die Rollen- und Rechteverteilung zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern sowie den Marktakteuren werden in Abhängigkeit des jeweiligen Netzzustands eindeutig verteilt und damit organisiert. Dadurch kann die Abstimmung zwischen Netzbetreibern automatisiert und beschleunigt werden. Durch die Abstimmungskaskade können Zellen bis auf Niederspannungsebene adressiert werden, so dass diese nun befähigt werden, einen Systemdienstleistungsbeitrag zu liefern. Voraussetzung hierfür ist ebenfalls eine intelligente Messsystem-Infrastruktur.

ew-Redaktion

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