Anpassung an die Verhältnisse in Solingen

Das Power-Quality-Messgerät UMD 98 GC unterstützt vor Ort bei der Inbetriebnahme und reduziert mögliche Montagefehler. Betriebsprozesse können vor Ort bequem am Display dokumentiert werden.

Das Power-Quality-Messgerät UMD 98 GC unterstützt vor Ort bei der Inbetriebnahme und reduziert mögliche Montagefehler. Betriebsprozesse können vor Ort bequem am Display dokumentiert werden. (Quelle: PSInsight GmbH)

Der modulare Ansatz des GridCal-Systems gepaart mit den Stromwandlern reduziert die Montagezeit auf wenige Minuten und verhindert Verdrahtungsfehler. Dies senkt nicht nur die Kosten, sondern trägt auch zur Sicherheit des Montagepersonals bei.

Der modulare Ansatz des GridCal-Systems gepaart mit den Stromwandlern reduziert die Montagezeit auf wenige Minuten und verhindert Verdrahtungsfehler. Dies senkt nicht nur die Kosten, sondern trägt auch zur Sicherheit des Montagepersonals bei. (Quelle: PSInsight GmbH)

Meist kommt der GCN zur Netzdigitalisierung im Nieder- und Mittelspannungsnetz in Ortsnetzstationen zum Einsatz. Im BOB-Projekt steht besonders der Blick in die Mittelspannungsebene der Unterwerke (10 kV AC/0,6 kV DC) im Vordergrund. Deshalb bildet der GCN hier auch das Unterwerk mithilfe eines digitalen Zwillings in der Nieder- und Mittelspannung ab und kann auch die entsprechenden Messgeräte und Sensoren den jeweiligen physikalischen Assets zuordnen. Der Node betrachtet auf der Niederspannungsseite dann gegebenenfalls auch das Ortsnetz selbst. »Aufgrund seiner Flexibilität ist der GCN nicht nur in der Lage, Ortsnetzstationen und Unterwerke zu digitalisieren. Selbst ­Umspannwerke werden mit dem GCN nach dem dezentralen und zellularen Ansatz digitalisiert und transparent gemacht«, erklärt Huppertz. Die Ergänzung hierbei ist, dass die Ortsnetzstationen als abgesetzte Messpunkte die Transparenz in der Mittelspannung weiter verbessern. Im BOB-Projekt ist der Node auch der Datenlieferant für die Leistungsflüsse auf der Mittelspannungsseite und ermittelt den Verbrauch im Oberleitungsnetz. Diese Daten werden dezentral genauso verarbeitet und gespeichert wie im Anwendungsfall der Niederspannung.

Aufgrund der zahlreichen externen Partner, die am Projekt in Solingen mitwirken, sollen die Daten auch in die Zentrale zum GridCal Operator (GCO) übertragen werden. Dort werden sie weiter georeferenziert, visualisiert und analysiert – was vor allem für die Projektbeteiligten aus Wissenschaft und Lehre ein wichtiger Aspekt ist.

»Wir als Netzbetreiber haben ein großes Interesse daran, die Lastflüsse zu analysieren und zu kontrollieren. Besonders interessant wird es dann, wenn eines Tages vielleicht einmal 100 Busse ­fahren«, beschreibt von Kalben die Intention. Denn perspektivisch möchte die Stadt alle Dieselbusse durch elektrisch angetriebene Busse ersetzen. Ein wichtiger Aspekt wird dabei das Laden der Fahrzeuge sein – entweder im Betriebshof oder durch In-Motion-Charging. Wie beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für Pkw stellt sich für den Netzbetreiber die Frage: »Kann das Netz den Mehrbedarf an Leistung durch die Busse bewältigen?« Andernfalls muss das Netz dazu ertüchtigt werden.

Praxisorientiert und in Eigenregie umsetzbar

Für den Einbau der GridCal-Hardware-Komponenten und die Anbindung von beispielsweise Erd- und Kurzschluss­anzeigern in die Ortsnetzstationen oder Unterwerke ist kein Spezialwissen durch externe Service-Techniker erforderlich. Monteure der Netze Solingen haben hierzu lediglich eine GridCal-Intensivschulung absolviert und setzen die Digitalisierung nun vor Ort um. Montage- und Inbetriebnahmeschulungen zu GridCal werden direkt von PSInsight und Partnern der GridCal-Allianz angeboten. »Mithilfe der GridCal-Intensivschulung und der einmaligen Montage- und Inbetriebnahme-Assistenz durch ­PSInsight beim Einbau vor Ort konnten bis auf wenige Kleinigkeiten alle Fragen und Probleme gelöst werden, sodass nun von uns innerhalb weniger Stunden eine komplette Station mit digitaler Technik ausgestattet werden kann«, so Monteur Oliver Trapp.

Über ein Tablet wird die Montage dokumentiert und gleichzeitig ein digitaler Zwilling der Station erstellt. Durch die Inbetriebnahmesoftware ist dies so einfach, dass die Angaben direkt vor Ort auf Verdrahtungs- und Parametrierfehler geprüft werden, um wiederholte ­Anfahrten auf ein Minimum zu reduzieren. »Dieser Aspekt ist ganz wesentlich für eine wirtschaftliche Digitalisierung in der Fläche und wird viel zu häufig unterschätzt«, ergänzt Huppertz.

Mit GridCal bietet PSInsight durch das Baukastenprinzip einen mitwachsenden digitalen Maßanzug für das Verteilnetz an, mit dem auch unterschiedliche Stations­typen im Retrofit innerhalb ­kürzester Zeit vollständig digitalisiert werden und sofortig Ergebnisse liefern.

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