Mithilfe verschiedener Visualisierungslösungen, zum Beispiel mit einer Endkunden-App, werden die Teilnehmer einer Energiegemeinschaft über den eigenen Energieverbrauch und denjenigen der Community informiert.

Mithilfe verschiedener Visualisierungslösungen, zum Beispiel mit einer Endkunden-App, werden die Teilnehmer einer Energiegemeinschaft über den eigenen Energieverbrauch und denjenigen der Community informiert. (Quelle: Coneva)

Die Energieversorgung in Deutschland ist noch stark zentral organisiert. Es gibt einen paneuropäischen Strommarkt, auf dem hochliquider Strom gehandelt wird. Die von den Übertragungsnetzbetreibern organisierten Regelenergiemärkte sorgen dafür, dass die Übertragungsnetze stets im Gleichgewicht sind. Dafür werden große Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen in ihrer Leistung geregelt, vor allem um die volatile Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen. Über komplexe Kraftwerkseinsatzplanungen wird der im Norden erzeugte Strom aus Windenergieanlagen über die großen Stromtrassen quer durch Deutschland geschickt. Neben robusten Stromnetzen steigt der Bedarf an Flexibilität, um auf den zunehmenden Anteil der erneuerbaren Energien reagieren zu können.

Im Unterschied zur nationalen/europäischen Organisation der Energieversorgung, findet die Energiewende zunehmend bei den Endkunden auf Niederspannungsebene statt. Durch verschiedene Treiber wie dem Osterpaket der Bundesregierung, den günstigen Modulpreisen oder der aktuellen Energiekrise erleben PV-Anlagen derzeit einen Boom. Gleichzeitig entsteht auf der Verbraucherseite in den Sektoren Mobilität und Wärme eine ganz neue, flexible und steuerbare Infrastruktur durch den Zubau von Ladesäulen und Wärmepumpen. Auch hier wird dem Endkunden zunehmend eine aktive Rolle zugeordnet: Er wird zum Prosumer.

So fügen sich die Teile für eine CO2-freie Energieversorgung zusammen: der Zubau von erneuerbarer Energieerzeugung (PV-Anlagen) und steuerbaren Verbrauchern (Wärmepumpen und Ladesäulen), um den Bedarf an Flexibilität zu decken. Hinzu kommt Strom, der dezentral zu geringen Entstehungskosten erzeugt und verbraucht wird und teuren Netzausbau vermeidet.

Das Konzept der Energy Communities, das durch das Clean Energy Package der EU im Jahr 2019 erstmalig einen regulatorischen Rahmen bekommen hat und mit SaaS-Lösungen von ­coneva umgesetzt werden kann, zielt darauf ab, lokale Energiemärkte zu schaffen. Dort kommen Erzeuger, Consumer sowie Prosumer zusammen und können den gemeinsam erzeugten Strom innerhalb der Community diskriminierungsfrei und unter Nutzung des öffentlichen Stromnetzes verbrauchen. Um möglichst viel Strom innerhalb der Community nutzen zu können, nehmen Prosumer mit Wärmepumpen, Batterien und Ladesäulen eine bedeutende Rolle ein, denn durch einen intelligenten Einsatz der Geräte kann die Eigenverbrauchsquote, also die Autarkie der Community, auf ein Maximum gesteigert werden – getreu dem Motto, Strom dann zu verbrauchen, wenn er von Wind und Sonne produziert wird.

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