Wie lassen sich Höchst- und Hochspannungsnetze durch kurative Maßnahmen effizienter auslasten. Das wird im Forschungsprojekt Progress erprobt. (Quelle: TransnetBW)
Projektziel ist die praxisnahe Erprobung einer kurativen Netzführung in Höchst- und Hochspannungsnetzen. Kurative Maßnahmen entsprechen hierbei einer reaktiven Anpassung von Aktoren im Netz zur gezielten Beeinflussung von Spannungen und Strömen nach dem tatsächlichen Eintritt eines Fehlers. Das bestehende Netz kann somit effizienter ausgelastet und der Anteil der präventiven Maßnahmen im Engpassmanagement reduziert werden.
Ziel von PSI ist die Entwicklung prototypischer Anwendungen für die kurative Netzbetriebsführung und deren Felderprobung in den Netzgebieten von Tennet, Transnet BW und Schleswig-Holstein Netz. Im Feldtest 1 (Übertragungsnetzbetreiber/Übertragungsnetzbetreiber) liegt der Schwerpunkt auf der prototypischen Erprobung eines Moduls zur Online-Bestimmung von Grenzwerten und deren netzbetreiberübergreifenden Koordination. Ferner wird die weitere Bestimmung kurativer Maßnahmen und deren Validierung durch dynamische Netzanalysen im Projekt betrachtet.
Im Feldtest 2 (Übertragungsnetzbetreiber/Verteilnetzbetreiber) wird PSI einzelne Funktionsmuster prototypisch auf ÜNB-Seite erproben, die den Datenaustausch zwischen den Netzbetreibern und die Aktivierung von kurativen Maßnahmen pilotieren. Neben PSI Software zählen zu den sechs Verbundpartnern Tennet, Transnet BW, Schleswig-Holstein Netz, RWTH Aachen University (Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Elektrische Energiesysteme) sowie Netze BW als assoziierter Partner.
Das Projekt startete am 1. Mai 2022 und läuft bis zum 31. Oktober 2025.