Die zwei HVDC Light Umrichtersysteme werden jeweils eine Leistung von 2 GW übertragen können. Die Umrichter werden mit 525 Kilovolt (kV) arbeiten und sollen Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden. (Bildquelle: Hitachi Energy)
Hitachi Energy hat mit dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion Verträge im Gesamtwert von über 2 Mrd. Euro über die Lieferung von vier Konverterstationen für zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Verbindungen (HGÜ-Verbindungen) unterzeichnet. Die Aufträge folgen auf die im September 2023 unterzeichnete Kapazitätsreservierungsvereinbarung, in der Hitachi Energy als bevorzugter Lieferant für vier Konverterstationen ausgewählt wurde, die in der Nähe der Netzverknüpfungspunkte in Heide, Wilhelmshaven, Polsum und Hamm errichtet werden sollen. Die Verträge erfüllen eine Kapazitätsreservierungsvereinbarung, die Teil der Strategie von Hitachi Energy ist und die es dem Unternehmen ermöglicht, Produktionsressourcen und Arbeitskräfte zu reservieren und zu erweitern, um Projekte termingerecht zu liefern.
Die als V48 und V49 bezeichneten HGÜ-Verbindungen bilden Korridor B - eine Hochleistungsübertragungsautobahn, die Strom aus Onshore- und Offshore-Windparks im Norden zu den industriellen Lastzentren im Westen bringen soll.
"Mit Korridor B werden wir künftig einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa leisten. Das Projekt wird bereits ab Anfang der 2030er Jahre grünen Strom zu Millionen von Haushalten und Industrie in Nordrhein-Westfalen transportieren", sagt Amprion-CTO Dr. Hendrik Neumann. "Wir freuen uns, mit Hitachi Energy einen zuverlässigen Partner an unserer Seite zu haben, der uns bei der effizienten Umsetzung des Projekts unterstützt."
"Die Netze sind entscheidend für die saubere Energiewende in Deutschland. Ohne die Netzkapazitäten, um Windenergie aus dem Norden in die noch stark von fossilen Brennstoffen abhängigen Gebiete im Süden und Westen zu leiten, kann das Land die Dekarbonisierung nicht innerhalb des angestrebten Zeitrahmens erreichen", sagte Niklas Persson, Managing Director des Geschäftsbereichs Grid Integration bei Hitachi Energy. "Wir sind stolz darauf, dass wir Amprion dabei unterstützen dürfen, mit diesem jüngsten Projekt die Bemühungen Deutschlands um saubere Energie voran zu treiben."
Korridor B besteht aus zwei neuen Erdkabelverbindungen mit je zwei Konverterstationen, die Strom von der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ins Ruhrgebiet transportieren. Jedes Erdkabelsystem wird 2 Gigawatt (GW) übertragen. Bei Bedarf kann die Übertragungskapazität über zusätzlich verlegte Leerrohre um weitere 4 GW erhöht werden. Die Verträge umfassen auch EnCompass von Hitachi Energy, eine langfristige Servicevereinbarung, die das Engagement des Unternehmens für vertrauensvolle, langfristige Partnerschaften unterstreicht und auf seiner bewährten Erfolgsbilanz bei der Bereitstellung innovativer und zuverlässiger Energiedienstleistungslösungen aufbaut.
Im Rahmen der Verträge wird Hitachi Energy zwei HVDC Light Umrichtersysteme liefern, installieren und in Betrieb nehmen, die jeweils eine Leistung von 2 GW übertragen können. Die Umrichter werden mit 525 Kilovolt (kV) arbeiten, der Spannungsebene, die als Standard für die neueste Generation von HGÜ-Verbindungen gilt. Die Konverterstationen sollen Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden.