Für die gleichzeitige Versorgung mehrerer Elektrofahrzeuge ist ein lokales Last- und Lademanagement erforderlich. So lassen sich die Lasten der Ladeinfrastruktur intelligent und bestenfalls dynamisch steuern.

Für die gleichzeitige Versorgung mehrerer Elektrofahrzeuge ist ein lokales Last- und Lademanagement erforderlich. So lassen sich die Lasten der Ladeinfrastruktur intelligent und bestenfalls dynamisch steuern. (Bildquelle: Schneider Electric)

Seit jeher ist die unabhängige Urlaubsreise mit dem Auto sehr beliebt. In Zahlen ausgedrückt ist der Pkw laut einer Studie des Deutschen Tourismusverbands mit knapp 73 % das meist genutzte Verkehrsmittel bei Reisen innerhalb Deutschlands. Auch jeder zweite Europäer, der Deutschland als Reiseziel gewählt hat, überquert die Landesgrenze mit dem eigenen Auto. Durch den Aufschwung der Elektromobilität sind außer Verbrennungsfahrzeugen nun vermehrt auch Fahrzeuge mit Elektroantrieb unter ihnen zu finden.

Doch obwohl gleichzeitig die Zahl verfügbarer Ladepunkte stetig steigt, kann angesichts verschiedener Abrechnungsmodalitäten und langen Ladezeiten die unbeschwerte Fahrt zu einer Tortur werden. Aus diesem Grund spielt für Fahrer von Elektrofahrzeugen die Auswahl ihres Übernachtungsorts eine immer wichtigere Rolle. Parallel zur steigenden Zulassungszahl von Elektrofahrzeugen vergrößert sich das Marktpotenzial für Hotelleriebetriebe mit Ladeinfrastruktur kontinuierlich – die hoteleigene Ladesäule wird zu einem Verkaufsargument.

Ein Blick auf die prozentuale Verteilung von Ladestationen nach der Art ihres Standorts offenbart: Laut Chargemap  sind knapp ein Viertel aller Stationen an einem Parkplatz oder Parkhaus lokalisiert. Anschließend folgen mit einem Anteil von 12,8 % Ladestationen an öffentlichen Straßen sowie an dritter Stelle mit 7,2 % die von Hotels zur Verfügung gestellten Lademöglichkeiten. In der absoluten Betrachtung lassen sich ungefähr 1 500 der mittlerweile 19 000 Ladesäulen in unmittelbarer Nähe eines Beherbergungsbetriebs erreichen – und künftig wird diese Zahl weiter steigen. Denn in der Hotelleriebranche gibt es zahlreiche Beweggründe, in die sich schrittweise etablierende Elektromobilität zu investieren: Zuerst bietet die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur einen erweiterten Service und im Zuge dessen auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen ohne derartige Leistung. Darüber hinaus wird der neueste Stand der Technik demonstriert und angeboten – vergleichbar mit einem kostenlosen WLAN-Zugang, der noch vor wenigen Jahren als wichtiges Auswahlkriterium bei der Hotelbuchung galt und mittlerweile zum gängigen Serviceangebot gehört. Dienstleistungen rund um die Elektromobilität wirken sich außerdem positiv auf das allgemeine Unternehmensimage, auf gezielte Marketingprozesse sowie die Nachhaltigkeit aus. Wenn an den Ladesäulen Strom aus erneuerbaren Energien angeboten wird, verringert sich der Ausstoß von CO2-Emissionen und der ökologische Fußabdruck verbessert sich.

AC/DC – mehr als nur der elektrisierende Name einer Hardrock-Band

Die mit einer hoteleigenen Ladeinfrastruktur verbundenen Vorteile sind also nicht von der Hand zu weisen. Bei der Realisierung einer solchen Investition müssen allerdings eine Vielzahl individueller Abwägungen und Überlegungen beispielsweise hinsichtlich der eingesetzten Hard- und Software getätigt werden. So stellt sich zunächst die Frage nach der prädestinierten Ladetechnologie: Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC)? Für ein Hotel, bei dem die Gäste tagsüber außer Haus und bevorzugt während ihrem Aufenthalt über Nacht das Fahrzeug laden wollen, reichen die Leistungen von AC-Ladestationen, den Normalladestationen, mit bis zu 22 kW aus. Bietet der Hotelleriebetrieb jedoch außer der reinen Übernachtung auch gastronomische Angebote oder Freizeitaktivitäten für andere Gäste an, empfiehlt es sich, zusätzlich auf Schnellladestationen zu setzen. Angeschlossen an eine 24-kW-DC-Ladestation ist zum Beispiel ein Fahrzeug mit einer Batteriekapazität von 24 kWh bereits nach einer Stunde wieder abfahrbereit.

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