Das Forschungsprojekt HyStorage wird auf dem Bohrplatz BW B6 am Speicherstandort Bierwang durchgeführt.

Das Forschungsprojekt HyStorage wird auf dem Bohrplatz BW B6 am Speicherstandort Bierwang durchgeführt. (Quelle: Uniper Energy Storage)

Uniper Energy Storage ist in dem Projekt HyStorage Konsortialführer, Betriebsführer und bergrechtlich für den Versuch verantwortlich. Das Konsortium setzt sich weiter aus den Unternehmen OGE, RAG Austria, SEFE Securing Energy for Europe und NAFTA zusammen und wird zudem von Partnern aus Industrie und Wissenschaft unterstützt.

Der Speicherversuch sieht vor, in drei Betriebsphasen unterschiedliche Methan-Wasserstoff-Gasgemische mit 5 Prozent, 10 Prozent und 25 Prozent Wasserstoffanteil im Erdgas in eine kleinere ehemalige Erdgaslagerstätte einzuspeichern und nach einer rund dreimonatigen Standzeit wieder auszuspeichern. Der Speicherhorizont ist von dem bestehenden Erdgasspeicher Bierwang unabhängig.

"Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle in unserer neuen Strategie und HyStorage ist Teil ihrer Umsetzung. HyStorage ist ein vielversprechendes Projekt, um die bestehende Erdgasinfrastruktur im Hinblick auf den potenziellen Übergang zu grünem Wasserstoff zu testen. Durch das Projekt werden Erkenntnisse gewonnen, wie sich Porenspeicher und gastechnische Anlagen bei einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft verhalten", so Doug Waters, Managing Director der Uniper Energy Storage. "Der Bedarf an Speicherkapazitäten wird mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigen, und es werden echte Daten zur fundierten Entscheidungsfindung benötigt. Porenspeicher haben ein enormes Potenzial, um die Flexibilität für den aufstrebenden Wasserstoffmarkt zu liefern, aber auch für die Anbindung an europäische Wasserstoffkorridore."

Für die Dekarbonisierung des europäischen Energiemarktes wird Wasserstoff zu einem essenziellen Element. Es ist davon auszugehen, dass neben dem Betrieb von reinen Wasserstoffleitungen auch der Anteil von Wasserstoff im Erdgasnetz steigen und damit die untertägigen Gasspeicher erreichen wird.

"Die künftige Wasserstoffinfrastruktur muss sicher und zuverlässig funktionieren. Das schließt auch den Übergabepunkt vom Transport zur Speicherung von Wasserstoff mit ein. Unser Fokus in diesem Projekt liegt deshalb auf der Überprüfung der Gasqualität bei der Ein- und Ausspeicherung. So werden wir im Energiemix der Zukunft auch Wasserstoff oder Erdgas-Wasserstoff-Gemische in der geforderten Qualität transportieren können", so Dr. Thomas Hüwener, Mitglied der Geschäftsführung der OGE.

"Mit unseren Projekten "Underground Sun Storage" in Österreich haben wir wichtige Erfahrung bei der Produktion von Wasserstoff sowie der Speicherung in Porenlagerstätten sammeln können. Wir sehen die nachhaltige Nutzung unserer Lagerstätten und der Gasinfrastruktur für Wasserstoff als wesentlichen Beitrag für die Ermöglichung der erneuerbaren Energiezukunft und zur Einhaltung der Versorgungssicherheit an", so Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria.

Für die Wasserstoffspeicherung in Porenspeichern ist eine individuelle Untersuchung der Lagerstätten erforderlich. Das Fachwissen der Projektpartner und die wissenschaftliche Begleitung des Versuchs sollen gewährleisten, dass die erhobenen Daten vollumfänglich analysiert und ausgewertet werden, sodass ab dem Jahr 2024 mit verlässlichen technischen Einschätzungen für die Speicherung von Wasserstoff in Porenspeichern gerechnet werden kann.

ew-Redaktion

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