Um die Energie- und Verkehrswende weiter voranzubringen, will die 450connect GmbH auch künftig ein 450-MHz-Funknetz aufbauen und betreiben.

Um die Energie- und Verkehrswende weiter voranzubringen, will die 450connect GmbH auch künftig ein 450-MHz-Funknetz aufbauen und betreiben. (Quelle: AdobeStock)

Die Bundesnetzagentur hatte am 16. November 2020 ein formelles Ausschreibungsverfahren für die Anfang 2021 freiwerdenden 450-MHz-Frequenzen eröffnet. Entsprechende Bewerbungsunterlagen konnten bis zum 18. Dezember 2020 eingereicht werden. Zuvor hatte die Behörde im Einvernehmen mit dem politischen Beirat der BNetzA entschieden, die Frequenzen in einem offenen und diskriminierungsfreien Verfahren für die Anwendungen kritischer Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen.

Um diese Frequenzen hat sich unter anderem die 450connect GmbH beworben, nachdem sich das bisher hundertprozentige Tochterunternehmen der Alliander AG Mitte 2020 auch für weitere Gesellschafter geöffnet hat. So hatten sich ursprünglich mit dem heutigen Frequenzinhaber und Funknetzbetreiber 450connect und dessen Ankerkunden sowie der Versorger-Allianz 450 zwei Zusammenschlüsse aus dem Bereich der Energie- und Wasserwirtschaft auf das Vergabeverfahren zur Zuteilung der 450-MHz-Frequenzen vorbereitet. Im Mai 2020 hatten sich schließlich die beiden Konsortien und weitere Unternehmen der Branche in einer Absichtserklärung auf einen Zusammenschluss und eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Vergabe der 450-MHz-Frequenzen verständigt.

Vorbehaltlich der fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch die Kartellbehörden sowie der Frequenzzuteilung durch die Bundesnetzagentur soll das Joint Venture 450connect künftig von vier gleichberechtigten Gesellschaftern mit je 25 % Unternehmensanteilen getragen werden:

  • der bisherige Eigentümer der 450connect, Alliander AG,
  • ein Konsortium kommunaler Regionalversorger,
  • die Regionalversorger der Eon SE
  • die Versorger-Allianz 450, ein Zusammenschluss von Stadtwerken, Energie- und Wasserversorgern unter Beteiligung der EnBW.

„Die Energie- und Wasserwirtschaft ist zwingend auf ein 450-MHz-Funknetz angewiesen“, sagt Theo Waerder, Geschäftsführer der Versorger-Allianz. „Nur auf dieser Basis können wir die notwendige Digitalisierung unserer kritischen Infrastrukturen vorantreiben und die Energie- und Verkehrswende zum Erfolg führen. Es gibt aktuell keine Alternative zum 450-MHz-Funknetz, die den hohen Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit genügt und gleichzeitig mit dem gebotenen Tempo und zu wirtschaftlich tragfähigen Kosten umsetzbar ist.“

„Die gemeinsame Bewerbung von Energie- und Wasserwirtschaft ist ein starkes Signal“, sagt Dr. Alexander Montebaur, Vorstandsvorsitzender der Eon-Tochter Edis. „Sie zeigt die große Geschlossenheit der Branche und unterstreicht die zentrale Bedeutung, die das 450-MHz-Funknetz für uns hat. Wir stehen in den Startlöchern, im Fall einer Frequenzzuteilung unverzüglich mit dem Aufbau des Funknetzes zu beginnen.“

„Die Nutzung der 450 MHz-Frequenz erlaubt es uns, z.B. die neuen intelligenten Messsysteme anzubinden und Anlagen anzusteuern“, sagt Thomas Murche, Vorstand der Wemag. „Funktionen, die für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und Einbindung Erneuerbarer Energien von immenser Bedeutung sind. Um eine anforderungsgerechte und zügige Umsetzung sicherzustellen, hat sich unsere Branche daher gemeinsam unter dem Dach der 450connect an dem Vergabeverfahren beteiligt.“

„450connect und die Energiewirtschaft haben bereits mit dem Ausbau von 450-MHz-Standorten begonnen“, sagt Frank Zeeb, Vorstandsvorsitzender der Alliander. „Die Unternehmen teilen sich also heute schon Aufgaben und Risiken und sind somit über die gesamte Fläche Deutschlands schnell umsetzungsfähig. Den Aufbau und Betrieb des bundesweiten 450-MHz-Funknetzes wird die 450connect im Fall einer erfolgreichen Frequenzzuteilung in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Energieversorgungsunternehmen realisieren, da diese die Bedarfe und benötigten Funktionen der Energiewirtschaft kennen. Dies ist ein wichtiger und wesentlicher Vorteil gegenüber anderen Bewerbern.“

ew-Redaktion

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