Ablauf einer Schutzprüfung

Bild 1. Schematische Darstellung des Lei­tungs­dif­fer­enz­ial­schutz­es

Bild 1. Schematische Darstellung des Lei­tungs­dif­fer­enz­ial­schutz­es (Bildquelle: Sprecher Automation GmbH)

Bei einer herkömmlichen Schutzprüfung wird die Funktionalität des Schutzrelais im Rahmen unterschiedlicher Szenarien geprüft – fehlerfreie und fehlerhafte Zustände des Stromnetzes. Bei konventionellen Schutzrelais ist ein Schutzprüfgerät erforderlich, bei dem die analogen Ausgangssignale direkt mit den Eingängen des Schutzgeräts verbunden werden können. Beruhend auf dem Prinzip des Leitungsdifferenzialschutzes ist an jedem Ende der zu schützenden Energieleitung ein Schutzgerät vorhanden (Bild 1).

Für eine gesamte Schutzprüfung ist es daher bis dato erforderlich, Schutzprüfgeräte an allen Enden des Leitungsdifferenzialschutzes anzubringen und diese jeweils präzise miteinander zu synchronisieren. Abhängig vom verwendeten Verfahren kann auch eine zusätzliche Kommunikationsverbindung zwischen den Schutzprüfgeräten erforderlich sein. Zumeist ist auch an jedem Ende der Leitung Fachpersonal für die Bedienung des Schutzprüfgeräts notwendig. Dieses Verfahren ist mit einem hohen Zeit- und Personalaufwand verbunden. Da die Prüfsignale zeitlich präzise miteinander synchronisiert werden müssen, damit sie die korrekte Zuordnung für das jeweilige Prüfszenario aufweisen, ist darüber hinaus spezielles Equipment notwendig. Zumeist wird GPS verwendet, was den Nachteil hat, dass dessen Verfügbarkeit beziehungsweise die Zuverlässigkeit beispielsweise durch Hochhäuser, Tunnel oder Kavernen beeinträchtigt wird. In manchen Situationen könnte eine Verlängerung der Anschlussleitung der GPS-Empfänger zu dem jeweiligen Schutzprüfgerät verwendet werden. Dies ist jedoch auch nur begrenzt sinnvoll, vor allem wenn die nächste geeignete Stelle für eine Sichtverbindung zu Satelliten weit vom Schutzprüfgerät entfernt ist.

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