
Mitnetz Gas testet im Rahmen des Wasserstoff-Forschungsprojekts Hypos:H2-Netz auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände Verlegetechniken und neue Materialien. (Quelle: Mitnetz Gas)
Der Verteilnetzbetreiber Mitnetz Gas hat im Rahmen des Wasserstoff-Forschungsprojekts Hypos:H2-Netz eine Testinfrastruktur im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen in Betrieb genommen. Ziel ist es, in einem realen Versuchsfeld Wasserstoffinfrastrukturen sowie die Verteilung und Verwendung des Energieträgers technisch, wirtschaftlich und ökologisch zu bewerten.
Das Projekt Hypos:H2-Netz umfasst die Entwicklung der Verteilnetzstruktur, die Errichtung der Anlagen und die Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern. Mitnetz Gas testet dabei auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände Verlegetechniken und neue Materialien. Darüber hinaus soll die erforderliche Sicherheitstechnik definiert werden. So werden zum Beispiel hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und in der Inneninstallation erprobt sowie Wechselwirkungen von verschiedenen Geruchsstoffen für das Gasnetz untersucht.
Energiesektoren Verknüpfen
Neben der Integration der erneuerbaren Energien in das bestehende Energiesystem rückt zunehmend ihre Speicherung in den Mittelpunkt. Da die heutigen Stromspeichertechnologien nicht für große Mengen ausreichen, kommt der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff oder Methan und die Speicherung im Erdgasnetz eine wichtige Rolle zu. „Die Verknüpfung der Energiesektoren ist für das Gelingen der Energiewende von großer Bedeutung. Die Fokussierung auf einzelne Bereiche ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer von Mitnetz Gas. „Wir arbeiten vielmehr daran, Strom-, Gas- und Wasserstoffnetze sinnvoll zu verbinden und in Zukunft auch Speicherlösungen zu schaffen.“
Projektpartner von Mitnetz Gas sind die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, die Rehau Unlimited Polymer Solutions AG + Co, die Tüv Süd Industrie Service GmbH und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Das Budget beträgt insgesamt rund 3,8 Millionen Euro.
Modellregion für grünen Wasserstoff
Bereits seit dem Jahr 2013 beschäftigt sich das Projekt Hypos (Hydrogen Power Storage & Solutions) East Germany mit dem Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Form einer Modellregion im mittel- und ostdeutschen Raum. Die über 100 Mitglieder des Hypos e.V. – eines davon ist Mitnetz Gas – bündeln darin ihre Kompetenzen aus Forschung und Praxis im Wasserstoffsektor. Über 20 Einzelthemen sind unter dem Dach des Hypos e.V. in Form von Teilprojekten vereint.