Im Detail konzentriert sich SISSY auf die prototypische Umsetzung von Anwendungsfällen für die Einbindung von Großerzeugungsanlagen und kleinerer Flexibilitäten in die Niederspannungsebene.

Im Detail konzentriert sich SISSY auf die prototypische Umsetzung von Anwendungsfällen für die Einbindung von Großerzeugungsanlagen und kleinerer Flexibilitäten in die Niederspannungsebene. (Quelle: PPC)

Mit dem Start ins neue Jahr hat die digitalisierte Energiewelt eine weitere Facette hinzugewonnen. Seit dem Inkrafttreten des §14a EnWG ist der Startschuss zum verpflichtenden Einbau von Steuerungseinrichtungen gefallen. Die Kommunikationsschnittstelle zum intelligenten Messsystem (iMSys) wird nun Pflicht, um Nutzern den Zugang zu den Vorteilen der digitalisierten Energiewelt zu vereinfachen: egal ob transparente Abrechnungen, höhere Energieeffizienz oder auch die Teilnahme an Flexibilitätsmärkten. In den kommenden Jahren wird damit ein deutlicher Anstieg an flexiblen Erzeugern und Verbrauchern erwartet, die in die Verteilnetze integriert werden müssen. Für Infrastruktur und Prozesse, sowohl bei lokalen Komponenten als auch Systemen der Messstellen- oder Verteilnetzbetreibe, sind dies enorme Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

In diesem Kontext bietet das Forschungsprojekt SISSY ein Erprobungsumfeld für diese Prozesse. Im Detail konzentriert sich SISSY auf die prototypische Umsetzung von Anwendungsfällen für die Einbindung von Großerzeugungsanlagen und die massenhafte Einbindung kleinerer Flexibilitäten in die Netzebene 6 und 7 (Niederspannung). Neben der skalierbaren Steuerungslösung direkt aus dem SMGW sollen weitere Innovationen geprüft und fortentwickelt werden. Darunter fallen beispielsweise die Erleichterung der Nachweisführung und Dokumentation von Steuerungsvorgängen durch das SMGW. Außerdem wird die Verwaltung großer Gerätebestände über ein System zum Netzwerkmanagement und das Schaffen von Standards wie EEBus für die Steuerung per iMSys vorangetrieben. Auch Vorgaben wie die Konformität zur VDE AR 2829-6 sind hierbei maßgebend. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung des SMGW zum zentralen Sicherheitsanker am steuerbaren Netzanschlusspunkt (SteuNA) von Liegenschaften.

Das Projekt verfolgt das erklärte Ziel, durch zeitliches Vorziehen und schnellere Umsetzung von Entwicklungen eine entscheidende Beschleunigung des Rollouts zu erreichen. Die Projektpartner werden dabei eng mit relevanten Gremien und Verbänden zusammenarbeiten, um die Projektergebnisse in die Weiterentwicklung der iMSys-Infrastruktur einzubringen.

Die beteiligten Partner EGS, TMZ, Robotron, PPC, KEO und EEBUS spielen eine entscheidende Rolle in der Umsetzung: Über die Partnerlandschaft kann die komplette Kommunikationsstrecke zwischen Messstellenbetreiber und Liegenschaft abgebildet werden. Eine solche Spiegelung der realen Anwendungsumgebung ist Grundlage dafür, dass fehlende Prozesse identifiziert, ausgestaltet und verprobt werden können, die einer späteren Umsetzung im Feld so nahe wie möglich kommen. Das soll ein schnelles und unkompliziertes Überführen der Forschungsergebnisse in die Praxis und ein Aufgreifen durch Anwender in der Mess- und Verteilnetzlandschaft garantieren. Die Ergebnisse des Projekts SISSY beschleunigen damit insgesamt die Standardisierungsprozesse, die für einen kosteneffizienten Rollout von Millionen flexibler Verbraucher maßgeblich sind.

ew-Redaktion

Ähnliche Beiträge