Im Rahmen des Projekts SuperLink soll ein kompaktes und hochleistungsfähiges Supraleiterkabelsystem entwickelt werden.

Im Rahmen des Projekts SuperLink soll ein kompaktes und hochleistungsfähiges Supraleiterkabel entwickelt und getestet werden. (Quelle: NKT)

Die Stadtwerke München und fünf Kooperationspartner haben grünes Licht, im Rahmen des Projekts SuperLink die Entwicklung und den Test der Komponenten für ein 12 Kilometer langes Supraleiterkabel in München aufzunehmen. Ziel ist es, innerhalb von zwei Jahren alle Komponenten (Supraleiter, Kabel und Kühlung) soweit fertigentwickelt und getestet zu haben, dass sie im Hauptumspannwerk in München-Menzing unter realen Einsatzbedingungen im Netz getestet werden können.

Gelingt dieser Test, plant die SWM Infrastruktur in der zweiten Phase, in München eine 12 Kilometer lange Supraleiter-Hochspannungsstrecke von Menzing in den Lastschwerpunkt Süd zu realisieren. Es wäre die weltweit erste derart lange Supraleiter-Kabelstrecke mit echtem Versorgungsauftrag.

Blaupause für Suparleiter-Kabelstrecken

Um alle Komponenten von Anfang an optimal aufeinander abzustimmen, sind die drei Unternehmen Linde für die Kühltechnik, NKT für das Kabel und die Theva Dünnschichttechnik GmbH für den Supraleiter mit von der Partie. Das Besondere für Theva-Geschäftsführer Dr. Werner Prusseit: „Wir entwickeln innerhalb eines Industriekonsortiums Lösungen, die als eine Art Blaupause für andere Städte dienen können. Vor allem da Industriepartner mit skalierbarer Kabel- und Kühltechnik und möglichen Betriebs- und Serviceangeboten bei der Komponentenentwicklung mit von der Partie sind.“

Begleitet wird das Projekt von der Fachhochschule Südwestfalen und vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Prusseit: „Aufgrund der geballten Expertise dieses Konsortiums wird es uns möglich sein, mit diesem Beispiel einen Use Case zu etablieren. Dies erlaubt es uns, schnell auch andere Städte mit ähnlichen Lösungen zu bedienen. Auslegung, Betrieb und Service können durch modulare Bauweise an andere Situationen adaptiert und dort angeboten werden. Dies ebnet den Weg für den Umbau der städtischen Energieversorgung und lässt Smart Cities schneller zur Realität werden.“

Ziel des Projektes ist es, ein kompaktes und hochleistungsfähiges Supraleiterkabel zu verlegen, das zum einen wenig Platz benötigt, zum anderen keinerlei negativen Einflüsse auf die Umwelt hat wie andere Lösungen. Konventionelle Stromtrassen werden begleitet von elektrischen oder magnetischen Feldern und Kabel beeinflussen den Boden thermisch. Prusseit: „All diese Probleme haben wir mit Supraleitern und durch modernster Kühltechnik nicht.“

Weitere Vorteile: Die Tiefbaukosten werden reduziert. Auch die mit dem Bau verbundenen Beeinträchtigungen des Umfelds sind im Vergleich zu einer konventionellen Kabelverbindung erheblich reduziert. Im laufenden Betrieb reduzieren sich ebenfalls die Kosten durch eingesparte Verluste.

ew-Redaktion

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