Der Energiedienstleister E.DIS nutz Drohnen unter anderem dafür, sich einen schnellen Überblick von Netzbetriebsmitteln zu verschaffen oder unübersichtliche Lagen in einem Störungsfall aufzuklären.

Der Energiedienstleister E.DIS nutz Drohnen unter anderem dafür, sich einen schnellen Überblick von Netzbetriebsmitteln zu verschaffen oder unübersichtliche Lagen in einem Störungsfall aufzuklären. (Quelle: E.DIS)

Drohnen sind längst mehr als nur eine Spielerei für Technik-Enthusiasten. Es werden immer mehr Einsatzbereiche erschlossen, in denen diese auch im Arbeitsalltag unterstützen können. Seit Anfang 2022 sind 15 Drohnen beim Energiedienstleister E.DIS im Einsatz. Sie helfen bei Arbeiten an den Stromleitungen im E.DIS-Netzgebiet, das sich von der Ostseeküste bis zum Spreewald erstreckt.

Hauptsächlich werden die Drohnen genutzt, um sich einen schnellen Überblick von Leitungen und Masten vor Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten zu verschaffen oder unübersichtliche Lagen in einem Störungsfall aufzuklären. In beiden Fällen sind die Bilder die Grundlage für die weiteren Arbeiten.

Detailliertes Bild aus der Vogelperspektive

Der Vorteil liegt dabei auf der Hand: Die schnell erreichbare Vogelperspektive ermöglicht ein detailliertes Bild aus allen Blickwinkeln. Niemand muss unter Beachtung strenger Arbeitssicherheitsvorschriften einen Mast besteigen und die dafür nötige Schutzausrüstung an schwer zugängliche Stellen transportieren. Häufig können die Drohnen mit dem nötigen Sicherheitsabstand auch eingesetzt werden, ohne den Strom am entsprechenden Leitungsabschnitt abstellen zu müssen.

Weiterhin gibt es im gesamten E.DIS-Netzgebiet eine Vielzahl von Nisthilfen, unter anderem für Störche oder Fischadler, die gemeinsam mit den örtlichen Naturschutzorganisationen errichtet wurden. Auch hier bieten die Drohnen einen Vorteil, da die Nester überprüft werden können, ohne die Tiere zu stören.

Im Einsatz sind handelsübliche Drohnen der Firma DJI, deren Flugeigenschaften und Kameratechnik sich uneingeschränkt für den professionellen Einsatz bei E.DIS eignen. Zudem sind die eingesetzten Modelle klein und leicht. Sie können damit ohne großen Aufwand transportiert und eingesetzt werden. Die Drohnen sind so auf das E.DIS-Netzgebiet aufgeteilt, dass sie schnellstmöglich an jeden erdenklichen Ort gebracht werden können.

Kombination von Drohnen und künstlicher Intelligenz

Die Nutzung der Drohnen wird in Zukunft Stück für Stück weiter ausgebaut. Aktuell wird eine Technik erprobt, bei der die Drohnenbilder durch Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) automatisch ausgewertet werden können. Dazu ist es nötig, Strommasten aus zuvor festgelegten Perspektiven zu fotografieren. Auf den so entstandenen Bildern sollen die KI-Algorithmen dann selbstständig Unregelmäßigkeiten erkennen und so bei der Wartung und Inspektion unterstützen. Für den kommenden Winter ist zudem geplant, die hauseigenen Piloten weiter zu schulen, um eine höhere Drohnenführscheinklasse zu erhalten. Diese ermöglicht dann beispielweise das Fliegen mit weniger Abstand zu Autobahnen, Bahnanlagen oder Gewerbe- und Industriegebieten.

ew-Magazin

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