Die Netze BW GmbH stattet ihre Ortsnetzstationen großflächig mit dem neuartigen Stromsensor „Smight Grid“ aus.

Der Sensor „Smight Grid“ misst die Stromstärke an den einzelnen Abgängen und überträgt diese verschlüsselt und in Echtzeit über das Mobilfunknetz an eine IoT-Plattform von Smight. (Quelle: Smight/Uli Deck)

Immer mehr Haushalte speisen Strom aus erneuerbaren Energien in die Niederspannungsnetze ein. Gleichzeitig entwickelt sich dort die Elektromobilität immer mehr zu einem neuen Großverbraucher. Informationen über die tatsächliche Auslastung der Niederspannungsnetze werden für Netzbetreiber daher immer wichtiger. Sie sind Grundlage für einen effizienten und vorausschauenden Netzausbau.

Daher investiert der Verteilnetzbetreiber Netze BW GmbH jetzt großflächig in die Digitalisierung ihrer Ortsnetzstationen. Dafür setzt das Unternehmen auf den gemeinsam mit dem EnBW-Start-up SMIGHT entwickelten Stromsensor „Smight Grid“. Der Sensor misst die jeweilige Stromstärke an den einzelnen Abgängen und überträgt diese verschlüsselt und in Echtzeit über das Mobilfunknetz an Smight. Dort werden die Daten auf einer IoT-Plattform gespeichert, ausgewertet und dem Netzbetreiber anschließend in einem Web-Portal zur Verfügung gestellt.

Netze BW installiert 18.000 Messpunkte in Ortsnetzstationen

„Die Zahl an Elektrofahrzeuge wird zunehmen. Als führender Netzbetreiber ist es unsere Aufgabe, dieser Entwicklung einen Schritt voraus zu sein und abzusehen, wo und mit welchen Maßnahmen wir unser Netz ausbauen und intelligenter machen müssen“, sagt Hendrik Adolphi, bei der Netze BW verantwortlich für das Technische Anlagenmanagement Strom/Gas. Deshalb werden in den nächsten Wochen 550 Ortsnetzstationen in Baden-Württemberg mit Stromsensoren ausgestattet. In Summe entstehen dadurch rund 18.000 digitale Messpunkte, die viertelstündlich Daten erfassen und übertragen.

Stromsensor schließt vorhandene Datenlücke

Klassische Ortsnetzstationen besitzen zwar selbst eine Messeinheit, den Schleppzeiger. Dieser zeigt aber nur die höchste Gesamtleistung einer Station an. Zudem wird dieser Wert meist nur alle vier Jahre von den Netzbetreibern manuell abgelesen. Der Stromsensor hingegen misst die Stromstärke an den einzelnen Abgängen und liefert so detaillierte Informationen, wann in welchem Straßenzug wie viel Strom gesamtheitlich verbraucht wird. „Mit Smight Grid bieten wir allen Netzbetreibern ein Full-Service-Produkt, mit dem sie ihr komplettes Verteilnetz schnell und einfach digitalisieren können“, sagt Oliver Deuschle, Leiter von Smight. Im Gegensatz zu herkömmlichen Messlösungen ist der Stromsensor für einen dauerhaften Einsatz gedacht. Ein weiterer Vorteil: Durch eine Installations-App sind maximal 60 Minuten notwendig, um alle Abgänge einer Ortsnetzstation mit Sensoren und einem Gateway auszustatten.

ew-Redaktion

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