Beispielfoto einer Konverteranlage; Foto des Konverters des Offshore-Netzanbindungsprojekts BorWin3.

Beispielfoto einer Konverteranlage; Foto des Konverters des Offshore-Netzanbindungsprojekts BorWin3. (Quelle: Tennet)

Die Gleichstromverbindung SuedOstLink kommt einen weiteren Schritt voran: Die beiden verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Tennet haben den Auftrag zum Bau der beiden Konverteranlagen, die jeweils an den Enden die Gleichstromverbindung mit dem existierenden Drehstromnetz verbinden, gemeinsam an Siemens vergeben. 50Hertz verantwortet SuedOstLink von Sachsen-Anhalt bis an die bayerische Grenze, in Bayern ist Tennet zuständig.

Die beiden Netzbetreiber hatten für die beiden Stromrichter ein gemeinsames Ausschreibungsverfahren gestartet, da die Anlagen eine technische Einheit bilden. Siemens wird beide Konverteranlagen schlüsselfertig an die Vorhabenträger übergeben.

„Die Auftragsvergabe für die Konverteranlagen bringt uns ein gutes Stück weiter bei der Realisierung dieser wichtigen Stromverbindung für die Energiewende“, sagte Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von Tennet. „Tennet hat bereits langjährige Expertise bei der Verlegung von Gleichstromerdkabeln an Land und auf See sowie dem sicheren Betrieb dieser Systeme“, so Meyerjürgens. „Der SuedOstLink-Konverter wird der 29. Konverter in unserem Netz sein.“

„Der SuedOstLink ist ein entscheidendes Element hin zu unserem 50Hertz-Ziel, bis zum Jahr 2032 insgesamt 100 Prozent erneuerbare Energien sicher in unser Netz und System zu integrieren“, sagte Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer bei 50Hertz. „Nach der Vergabe des Auftrags für die SuedOstLink-Erdkabel im Mai 2020 ist dies der zweite wichtige Auftrag hin zur Realisierung dieses Vorhabens.“

Konverteranlagen für SuedOstLink 

Der Standort des nördlichen Konverters im Vorhabenteil von 50Hertz ist bereits lokalisiert. Er soll am Umspannwerk Wolmirstedt nordwestlich von Magdeburg entstehen. Hier können unter anderem Flächen und Anlagen des bestehenden Umspannwerks mitgenutzt werden. Zudem liegt das Umspannwerk als zentraler Netzknoten im windstromreichen Nordosten Deutschlands.

Der südliche Konverter in Bayern soll im Raum Landshut in der Nähe des Netzverknüpfungspunkts Isar errichtet werden. Derzeit prüft Tennet auf Basis des von der Bundesnetzagentur festgelegten Untersuchungsrahmens (von Oktober 2020) vier potenzielle Konverter-Standorte. Eine endgültige Entscheidung über den Standort wird die Bundesnetzagentur im Planfeststellungsbeschluss treffen.

Die Konverteranlagen beanspruchen jeweils eine Fläche von rund 4,5 Hektar. Die gesamte Bauphase samt Inbetriebnahme wird voraussichtlich dreieinhalb Jahre dauern. Die Kosten für beide Konverteranlagen belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Euro. Insgesamt liegen die Kosten für SuedOstLink bei rund vier bis fünf Milliarden Euro.

Die aktuelle Vergabe für die beiden Konverteranlagen bezieht sich auf die im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) als Vorhaben 5 des SuedOstLink bezeichnete Maßnahme, die eine Übertragungskapazität von zwei Gigawatt hat. Mit der jüngsten Novelle des BBPlG haben Bundestag und Bundesrat SuedOstLink um ein weiteres Gleichstromsystem mit einer zusätzlichen Übertragungskapazität von zwei Gigawatt erweitert. Dieses Vorhaben 5a soll vom Raum Klein Rogahn westlich von Schwerin ausgehen und ab dem Landkreis Börde westlich von Magdeburg ebenfalls in der SuedOstLink-Trasse verlaufen. Für das Vorhaben 5a sind je ein Konverter in Klein Rogahn westlich von Schwerin sowie im Raum Isar erforderlich. Hierfür wird es eine weitere Ausschreibung und Vergabe geben.

ew-Redaktion

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