80 % sparen mit dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten

Die Analyse basiert auf einer viertelstundenscharfen Optimierung des Ladeverhaltens (Bildquelle: AdobeStock_199040269)

Mit bidirektionalem Laden kann man sogar netto Geld verdienen, also eine negative Stromrechnung realisieren, haben die Studienautoren von Neon ausgemacht. Vergleichbare Ergebnisse finde man für verschieden Autotypen, Fahrprofile und Verteilnetze. Dynamische Stromtarife erlauben auch Haushalten ohne eigene PV-Anlage von günstigen Strompreisen zu profitieren, sodass Elektromobilität für eine breitere Zielgruppe attraktiver wird, heißt es in der Studie, die Neon Neue Energieökonomik im Auftrag von Rabot Energy erstellt hat.

Die Analyse basiert auf einer viertelstundenscharfen Optimierung des Ladeverhaltens. Dies geschieht, indem Ladezeitpunkte so verschoben werden, dass die ohnehin vorhandene Flexibilität der Batterie optimal ausgenutzt wird – ohne Fahrverzicht oder Zusatzinvestitionen. Dabei untersucht Neon die Einsparungen, die mit den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen erreichbar sind, sowie die zusätzlichen Vorteile, die durch zukünftige regulatorische Anpassungen wie bidirektionales Laden möglich werden.

Ermittelt wurden dabei die Einsparung durch das intelligente Laden selbst; darüber hinaus sind dynamische Stromtarife im Vergleich zu Festpreistarifen generell günstiger (die Ersparnis für den Verzicht auf eine Preisgarantie). Dies wurde in der Studie jedoch ebenso wenig berücksichtigt wie Synergieeffekte durch lokale Solarstromerzeugung und sonstiger flexibler Verbrauch im Haushalt.

Um die hohen Einsparpotenziale zu realisieren, empfehlen die Studienautoren eine flächendeckende Versorgung mit günstigen Smart Metern. Damit dezentrale Flexibilität systematisch netzdienlich werde, sollten außerdem zeitvariable Netzentgelte entbürokratisiert und weiterentwickelt werden. Mittelfristig sollten zudem Politik und Regulierung bidirektionales Laden ermöglichen.

np-Redaktion

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