Die Systemlösung

Betreiber kritischer Infrastrukturen benötigen Kommunikationssysteme, wenn in besonderen Lagen Stromversorgung und Mobiltelefonnetze.

Bild 2. Entsprechend der geforderten Ausfallsicherheit ist das ­Tetra-System georedundant ausgelegt: Es gibt im System zwei Dimetra-IP-Compact-Controller (Bild: Schnoor Industrieelektronik)

Der regionale Energieversorger hat ein IP-basiertes Dimetra-Tetra-System des Herstellers Motorola ausgewählt. Entsprechend der geforderten Ausfallsicherheit ist das System georedundant ausgelegt: Es gibt im System zwei Dimetra-­IP-Compact-Controller, die an verschiedenen Orten untergebracht sind (Bild 2). Alle relevanten Steuerungs-, Vermittlungs- und Verwaltungsfunktionen stehen somit doppelt zur Verfügung. Jeder Controller kann bei Bedarf allein die Steuerung des gesamten Netzes übernehmen. Damit dies auch bei einem Ausfall reibungslos gelingt, findet im Regelbetrieb ein zyklischer Abgleich der Datenbanken an den beiden Standorten statt. Im System gibt es 20 Tetra-Basisstationen, die eine vollständige und teilweise redundante Abdeckung des Netzgebiets gewährleisten. Die Zahl der Funkteilnehmer liegt bei 400. Genutzt werden überwiegend Handfunkgeräte und eine kleinere Zahl Fahrzeugeinbaugeräte.

Betreuung des Systems

Die Betreuung des Systems hat der Energieversorger vollständig an ein Funksystemhaus ausgelagert, da entsprechendes Know-how intern nicht vorhanden war. Den Auftrag erhielt das Systemhaus Schnoor Industrieelektronik. Zu den Aufgaben des Systemhauses gehört neben der laufenden Unterhaltung auch die Überprüfung der Wirksamkeit und Einsetzbarkeit des Systems über die gesamte Lebenszeit. Das beginnt mit der Prüfung der Frequenzzuteilungen, der Standortbedingungen und der Investitionssicherheit und setzt sich fort mit der Festlegung der Anforderungen an das Datennetz, das die Standorte des Tetra-­Netzes verbindet. Hier stellt der Energieversorger ein ausreichend gehärtetes Netz mit redundanten Komponenten bereit, das die Anforderungen erfüllt. Zudem wird eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für die Systemkomponenten bereitgestellt und unterhalten. Für die zentralen Komponenten wurde eine Autonomiezeit von 72 Stunden festgelegt. Für die dezentralen Komponenten gelten teilweise geringere Autonomiezeiten – je nach Standort und Relevanz der betroffenen Komponente für die Systemfunktion.

Der Routineservice des Systemhauses umfasst das Netzwerk­monitoring, die Wartung der Systemtechnik, die Wartung der Antennenanlagen und die Aktualisierung von Sicherheitspatches der Betriebssysteme. Ziel des Routineservice ist es, einen Ausfall von vornherein durch geeignete Maßnahmen auszuschließen bzw. sehr unwahrscheinlich zu machen.

Höchstmögliche Verfügbarkeit des Kommunikationssystems

Sollte es dennoch zu einem Fehlerfall kommen, kann das Systemhaus sofort eine Fehleranalyse durchführen und Abhilfe schaffen. Für besonders komplexe Fehlerfälle steht zusätzlich der Service Desk des ­Systemherstellers zur Verfügung. Hardware für Servicefälle befindet sich vor Ort, um gegebenenfalls ohne Warte- und Transportzeiten notwendige Austauschkomponenten einsetzen und die Anlage wieder in Betrieb nehmen zu können.

Mit seiner konsequent auf die Minimierung des Ausfallrisikos ausgerichteten Systemlösung stellt der Energieversorger die höchstmög­liche Verfügbarkeit des Kommunikationssystems sicher. Nur so kann das Energieversorgungssystem, dessen Ausfall erhebliche Auswirkungen für die Bevölkerung hätte, wirksam geschützt werden.

www.schnoor-ins.com

Ralf Oppermann, Global Sales Director, Schnoor ­Industrieelektronik GmbH & Co.KG, Büdelsdorf, ­ ein Mitgliedsunternehmen des PMeV
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