
Die Überwachung von Bodenbewegungen ist kostspielig, und Zwischenfälle können zu schwerwiegenden wirtschaftlichen und ökologischen Folgen führen (Bild: LiveEO)
LiveEO kündigte am 17. Februar eine automatisierte Lösung für die satellitengestützte Überwachung von Bodendeformationen an, die den Betreibern direkt aus dem Weltraum prozessfähige Risikobewertungen liefert.
Die Überwachung großer verteilter Infrastrukturnetze ist eine große Herausforderung für die Betreiber, insbesondere dann, wenn die zu überwachende Gefahr für das menschliche Auge nicht direkt sichtbar ist. Kontinuierliche Bodenbewegungen können zu Spannungen z. B. in Pipelines und schließlich zu Lecks mit schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt führen. Herkömmliche Überwachungsansätze umfassen die Verwendung von In-situ-Sensoren und Feldmessungen, die beide nicht geeignet sind, eine ständige Überwachung großer Gebiete mit hoher Granularität zu vertretbaren Kosten zu gewährleisten.
Daten von Satelliten, die mit einem Radar mit synthetischer Apertur (SAR) ausgestattet sind, können zur Terrain-Kartierung der Erdoberfläche verwendet werden. Analysiert man sie über einen längeren Zeitraum, werden Höhenveränderungen des Geländes ermittelbar. LiveEO hat nun eine automatisierte Softwarelösung entwickelt, die diese Informationen direkt für die Instandhaltung von Infrastrukturen auf der ganzen Welt nutzbar macht.
Auf der Grundlage von Metriken wie Gesamtbewegung, Deformationsgeschwindigkeit und lokalen Bewegungsgradienten bewertet das System das Risiko für die Anlage. Werden definierte Schwellenwerte überschritten, generiert es automatisch Arbeitsaufträge für Inspektionen vor Ort. Alle Informationen sind über eine Web-App und eine mobile App zugänglich. Die cloudbasierte Software berücksichtigt archivierte SAR-Daten seit 2014 und bezieht neu aufgenommene Bilder automatisch in die Zeitreihenanalyse ein, um langfristige Trends und subtile Bewegungsmuster zu erkennen.
Die Lösung wurde in erster Linie mit Blick auf die Bedürfnisse von Pipeline- und Bahnbetreibern entwickelt, kann aber auch zur Überwachung anderer kritischer, von Bodenbewegungen betroffener Infrastrukturen wie Straßen, Übertragungsleitungen und Wassernetze eingesetzt werden.
LiveEO wird die Lösung zum ersten Mal einem öffentlichen Publikum auf dem Product Release Webinar am 9. März , 5 Uhr CET vorstellen.