Bahnstrom-Netz soll bei Engpässen Ökostrom aufnehmen

Als Netzbetreiber bewirtschaftet DB Energie das mehr als 7900 km lange 16,7-Hz-Bahnstromnetz sowie geschlossene 50-Hz-Verteilnetze (Bildquelle: Deutsche Bahn AG/Wolfgang Klee)

Im Kern gehe es darum, freie Kapazitäten im Bahnstromnetz zu nutzen, um stark belastete Leitungsabschnitte von Tennet zu entlasten, erläuterte die für das Energiemanagement zuständige Deutsche Bahn-Tochter DB Energie die Hintergründe des Projekts.

Bei Kapazitätsengpässen im Tennet-Netz werde DB Energie künftig mehr Ökostrom in Norddeutschland in das Bahnstromnetz aufnehmen als bisher und Richtung Süden in ihrem Netz verteilen, erklärte die Bahn. Damit müsse weniger Strom im Netz der Tennet transportiert werden und betroffene Leitungsabschnitte von Tennet könnten entlastet werden. Damit lasse sich insgesamt mehr Ökostrom in das öffentliche Stromnetz einspeisen. So müssten etwa Windkraftanlagen seltener abgeschaltet werden, betonte die Bahn.

Pilotprojekt mit bis zu 40 MW

In einer Pilotphase sollen zunächst bis zu 40 MW mehr Ökostrom in das Übertragungsnetz eingespeist werden. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 hatte nach Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard ein neu errichtetes Windrad an Land im Schnitt eine Leistung von 4,7 MW.

Bahn und Tennet wollen gemeinsam untersuchen, ob künftig ein noch größeres Potenzial genutzt und ausgebaut werden kann. DB Energie will außerdem prüfen, wie sie auch andere Übertragungsnetzbetreiber mit ihrem Bahnstromnetz entlasten kann. Das Pilotprojekt soll im ersten Quartal dieses Jahres starten.

np-Redaktion

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