Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, äußert sich zum Ausbau der Gigabitinfrastruktur für Deutschland.

Zur Umsetzung der der ambitionierten Klimaziele braucht es lt. BDEW eine hochleistungsfähige Glasfaser- und Mobilfunk-Infrastruktur (Bild: Pixabay)

"Aus Sicht der Energie- und Wasserwirtschaft ist der Aufbau einer flächendeckenden und hochleistungsfähigen Gigabitinfrastruktur essenziell für die digitale Transformation der Energiewirtschaft. Es ist daher erfreulich, dass die Bundesregierung den Ausbau der Gigabitinfrastruktur mit hoher Geschwindigkeit angeht und die im März vorgelegten Eckpunkte des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMVD) nun in konkretisierter Form beschlossen hat. Die Bundesregierung sollte in diesem Tempo weitergehen, sodass weiße und graue Flecken in Deutschland bald der Vergangenheit angehören. Nur durch den Einsatz digitaler Technologien kann die steigende Komplexität des zunehmend dezentralen und volatilen Energiesystems infolge der Umsetzung der ambitionierten Klimaziele bewältigt werden. Hierfür braucht es hochleistungsfähige Glasfaser- und Mobilfunk-Infrastruktur. Die Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft haben den Glasfaserausbau seit Jahren vorangetrieben und investieren auch weiterhin massiv. Damit sorgen sie für eine Erhöhung der Attraktivität der Regionen für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen.

Wir begrüßen, dass die Bundesregierung die Relevanz hochleistungsfähiger Glasfaser- und Mobilfunknetze für die Bekämpfung des Klimawandels erkannt hat. Positiv ist auch, dass sich das BMDV zum Ziel gesetzt hat, in den kommenden Monaten Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Ausbau und Betrieb von Gigabitnetzen zu erarbeiten. Damit dies gelingen kann, muss bereits beim Ausbau selbst zwingend eine hohe Qualität gewährleistet werden. Zugleich müssen Beschädigungen bestehender Versorgungsinfrastrukturen – insbesondere durch den Einsatz noch nicht normierter alternativer Verlegemethoden – unbedingt vermieden werden. Die Formulierung genau dieses Anspruchs in der Gigabitstrategie stellt einen wichtigen ersten Schritt dar. Nun ist es jedoch wichtig, dass die lange Zeit angekündigte Norm für Trench-, Fräs- und Pflugverfahren zur Legung von Leerrohrinfrastrukturen und Glasfaserkabeln zeitnah vorgelegt wird und in Anwendung kommt. Insbesondere so lange keine Normen und Standards für alternative Verlegemethoden vorliegen, sollte der Dialog zwischen Telekommunikations- und Energieunternehmen in der Planungs- und Bauphase Pflicht sein. Nur so können Risiken der Beschädigung bestehender Versorgungsinfrastrukturen und eine Verschwendung von Ressourcen vermieden werden."

np-Redaktion

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