Bundesregierung fördert Datenökosystem energy data-X

Durch die Integration von SMGW, die Daten von Erneuerbaren-Energien-Anlagen und Verbrauchern in das Datenökosystem übertragen, ermöglicht der erste Anwendungsfall eine Optimierung des Netzbetriebs (Bildquelle: PPC)

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das energy data-X-Konsortium zum Aufbau und Test eines Datenökosystems. Die Zielsetzung des Konsortiums ist, ein zukunftsfähiges, sicheres und souveränes System für die Nutzung von Daten in der Energiewirtschaft aufzubauen. Dieses Datenökosystem soll die Grundlagen für innovative Geschäftsmodelle schaffen, die über verschiedene Wertschöpfungsketten und Sektoren hinweg angewendet werden können. 

Für den Aufbau und die Erprobung des Datenökosystems greift energy data-X auf die Open-Source- und Governance-Logik der EU-Initiative Gaia-X zurück. Das Vorhaben hat eine Projektlaufzeit von drei Jahren und wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Eine zentrale Datenspeicherung ist in diesem Datenökosystem nicht erforderlich, die Daten verbleiben bei den Dateneigentümern. Die Dienstleistungen, welche das Datenökosystem ermöglicht, sind föderiert (dezentral) und werden durch viele Akteure gemeinsam erbracht. Ein Identity- und Trust-Verfahren gewährleistet, dass die am Datenökosystem beteiligten Akteure bekannt und vertrauenswürdig sind.

Zwei zukunftsweisende Anwendungsfälle

Das energy data-X-Konsortium wird die Funktion des Datenökosystems konkret an zwei zukunftsweisenden Anwendungsfällen demonstrieren. Durch die Integration von SMGW, die Daten von Erneuerbaren-Energien-Anlagen und Verbrauchern in das Datenökosystem übertragen, ermöglicht der erste Anwendungsfall eine Optimierung des Netzbetriebs. Abweichungen der geplanten und der tatsächlichen Einspeisungen und Entnahmen in einem Bilanzkreis werden nahe Echtzeit erkannt und ermöglichen dem verantwortlichen Bilanzkreisverantwortlichen, erforderliche Ausgleichsmaßnahmen (Clearing) umgehend einzuleiten. Dies reduziert den kostenintensiven Regelenergieeinsatz. Im derzeit bestehenden Clearing-Prozess ist eine Abweichung erst Wochen später den Akteuren zuzuordnen.

Der zweite Anwendungsfall ermöglicht einen Ausgleich zwischen Anbietern und Nachfragern durch die Erschließung dezentraler Flexibilitätsquellen. Die Integration von kleinteiligen, dezentral verteilten Anlagen wie Ladestationen, Batteriespeichern von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen in das Datenökosystem erschließt ihr Flexibilitätspotenzial zur Stabilisierung des Energiesystems.

Das energy data-X-Konsortium besteht aktuell aus 14 Partnern. Konsortialpartner sind die Übertragungsnetzbetreiber Tennet (als Konsortialführer) und Amprion. Daneben sind mit PPC und Spherity zwei Informations- und Kommunikationsunternehmen vertreten. Alle Aspekte der Standardisierung wird DKE (VDE) adressieren und die Fraunhofer-Institute IEE und IOSB/AST bringen den aktuellen Stand der Wissenschaft ein.

np-Redaktion

Ähnliche Beiträge