Zentrale Datenbank umfasst auch technische Zustandsinformationen

Mit digitaler Zustandsüberwachung von ABB kann Echtzeittransparenz über den Verbrauch der Schaltkomponenten einer Niederspannungsversorgung erzielt werden.

Nur mit validen Realtime-Informationen kann der Energiebedarf bei Evonik in der Produktion zielgerichtet optimiert werden (Bild: ABB)

Außer gängigen Multimessgeräten und Energiezählern installierte das ABB-Team zusätzlich Temperatursensoren an allen kritischen Verbindungsstellen innerhalb der Schalt­anlage. Dabei speisen all diese Messpunkte ihre Daten in ein zentrales CMES aus der ABB-Ability-Familie ein: "CMES steht für Condition Monitoring Electrical System und verschafft Evonik exakt die angestrebte Echtzeittransparenz über den aktuellen Zustand jeder einzelnen Schaltkomponente", kommentiert Thorsten Volz, Global Product Manager für Low Voltage Switchgear (LVS) Digital Systems bei ABB.

Wie alle Digitalisierungslösungen aus dem Ability-Portfolio von ABB steht CMES wahlweise als standort­übergreifende Cloud-Lösung zur ­Verfügung oder kann als lokal in­stalliertes On-Premise-System betrieben werden. Evonik favorisiert die letzt­genannte Option – wobei das ­Spezialchemieunternehmen außer verbrauchsbezogenen Informationen auch technische Zustandsdaten von Schaltelementen innerhalb der kritischen Versorgungsinfrastruktur der neu beschafften Anlage in der zentralen CMES-Datenbank erfasst. Das ­betrifft vor allem die Kontakt­temperaturen von Steck- und Sammel­schienenverbindungen sowie Kabelanschlüssen: "Herkömmliche Infrarotmessungen liefern lediglich Momentaufnahmen. Das CMES hingegen analysiert die permanent erfassten Werte stets im Zusammenhang mit dem aktuellen Stromfluss und ermöglicht dabei sowohl punktuelle als auch Langzeitauswertungen", erläutert Produktmanager Volz.

Weniger Wärmeverlust, kaum noch Verschleiß und verringerte Wartungskosten

Temperaturschwankungen an Kontaktstellen deuten stets auf gelockerte Verbindungen oder auf Material­ermüdung hin. Dies wiederum erhöht den Übergangswiderstand, der nicht nur unnötigen Wärmeverlust verursacht, sondern auch Störlichtbögen hervorrufen kann. Beides mindert die Energieeffizienz und bedroht die Anlagenverfügbarkeit. "Mit unserem neuen CMES von ABB erkennen wir mögliche Schwachstellen bereits im Vorfeld und können rechtzeitig gegensteuern – bevor es zu einem Ausfall der Energieversorgung kommt", so Liedtke.

Mit der neugewonnenen Echtzeittransparenz über die gesamte ­Versorgungsplattform ebnet das CMES bei Evonik zudem den Weg in Richtung flexibler Maintenance-­Konzepte: Die Instandhaltung erfolgt dabei nicht mehr nach einem starren Wartungsintervall, sondern im Lichte des tatsächlichen Zustands der jeweiligen Komponenten. Unnötige Arbeiten werden somit vermieden, und schleichender unbemerkter Verschleiß gehört in Essen der Vergangenheit an. "Die gemeinsam mit ABB vorangetriebene Digitalisierung der Stromverteilung verbessert signifikant die Energieeffizienz, erhöht die Stabilität der produktionskritischen Stromversorgung und verlängert dank vorausschauender Wartung die Lebensdauer der hochwertigen Schaltanlagen", resümiert Betriebsleiter Liedtke. Alle drei Effekte passen perfekt zur Nachhaltigkeitsstrategie von Evonik.

new.abb.com/low-voltage/launches/abb-ability-condition-monitoring-for- electrical-system

Sina Bruckhaus, Marketing Spezialist für den deutschen Markt, ABB AG, Ratingen
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