Eiskalte Lösung: Kühllager stabilisiert das Stromnetz

Industrielle Kühlhäuser sollen kostensparende Energiespeicher werden, die zudem zur Netzstabilität beitragen (Bildquelle: Grispb – adobe.stock.com)

"Schätzungen gehen bundesweit von ungefähr 750 großen Kühlhäusern aus", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die von Flexality entwickelte KI-Energiemanagementsoftware Fenoms trimmt die industriellen Kühlhäuser darauf, grünen Strom optimal zu nutzen. Dazu werden bisher ungenutzte Betriebsdaten ausgewertet und mit Strompreisprognosen gekoppelt. Durch die Abstimmung von Energiebedarf und Preisen können  laut Flexality-Gründer Dyke Wilke Energieverbrauch und Emissionen des klimaschädlichen CO2 gesenkt werden. Das Startup plant nach eigenen Angaben, künftig Energieversorger für eine stärkere EE-Nutzung einzubeziehen.

Wilke zufolge spielt neben der effektiveren und somit kostengünstigeren Energienutzung durch die Kühlhäuser vor allem deren Funktion als Energiespeicher eine wichtige Rolle. "Das stabilisiert die Netze und sichert die Versorgung von Kühlketten", erklärt der Flexality-Gründer. Wenn das System Überschuss-Stromspitzen aus regenerativen Energien zu günstigeren Preisen feststellt, wird die Temperatur in den Kühlanlagen stärker gesenkt als üblich. Wenn weniger grüne Energie verfügbar ist, wird die Temperatur wieder erhöht.

Das Startup geht davon aus, den CO2-Verbrauch pro Kühllager um „mindestens zehn Prozent“ senken zu können. Zudem sollen die Stromkosten für Unternehmen jährlich um etwa 20 % reduziert werden.

Mit einer vor Kurzem ins Leben gerufenen Förderinitiative "Speicher und Netze" will die DBU einen zusätzlichen, frischen Impuls für das Gelingen der Energiewende setzen. Dabei fußt die Förderinitiative auf zwei Säulen: zum einen auf dem Schwerpunkt dezentrale und saisonale Stromspeicher, zum anderen auf sogenannten netzdienlichen Innovationen.

 

np-Redaktion

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