Forschungsprojekt LI-SA zum sicheren Stromnetzbetrieb gestartet

Das Treffen zum Projektstart von LI-SA fand am Fraunhofer IEE in Kassel statt (Quelle: Fraunhofer IEE)

Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in den kommenden drei Jahren mit 4 Mio. Euro. Neben dem Koordinator Fraunhofer IEE beteiligen sich das Fraunhofer IOSB, die Unternehmen PSI Software AG und Avasition GmbH sowie die Übertragungsnetzbetreiber Tennet TSO und TransnetBW.

Das Konsortium erforscht im Projekt LI-SA “Assistenzsysteme für einen sicheren Betrieb von Verbundnetzen mit geringer Trägheit“, wie mögliche Instabilitäten im Stromnetz rechtzeitig erkannt werden können und entwickelt modulare Assistenzsysteme für die dynamische Stabilitätsbewertung des Netzes. Diese Module sollen dann in einer gemeinsamen Umgebung getestet und damit für den Einsatz in den Leitwarten vorbereitet werden.

Zeitliche und räumliche Entwicklung berücksichtigen

"In einem vernetzten System können lokale Fehler über Kettenreaktion eine große regionale Wirkung entfalten. Daher sind neben Momentaufnahmen auch Bewertungen wichtig, die die zeitliche und räumliche Entwicklung berücksichtigen", erläutern die Projektpartner.

Den Schwerpunkt von LI-SA bildet die Entwicklung eines modularen Assistenz-Tools, das die heutigen Assistenzsysteme um dynamische Stabilitätsbetrachtungen ergänzt.

Digitaler Zwilling ermöglicht dynamische Sicherheitsbewertung

Erprobt wird das Tool mit einer Simulation der realen Vorgänge im Stromversorgungssystem: Ein digitaler Zwilling des Netzes ermöglicht anhand bekannter Netzdaten eine dynamische Sicherheitsbewertung.

Der digitale Zwilling eröffnet tiefe Einblicke in das Zusammenspiel der Anlagen über die verschiedenen Spannungsebene hinweg. Im Mittelpunkt der Forschung steht dabei die Systemträgheit. "Im Forschungsprojekt LI-SA wird die jeweils momentan verfügbare Trägheit der Anlagen in stromrichterdominierten Netzen erfasst und damit die Frequenzstabilität bewertet. Weitere wichtige Aspekte sind Stabilitätsanalyse und -bewertung der Stromrichterregelungen", erläutern die Projektpartner.

np-Redaktion

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