(Quelle: Retrofit)
Nach der Unfallverhütungsvorschrift für elektrische Anlagen und Betriebsmittel der Berufsgenossenschaft (DGUV Vorschrift 3) müssen Spannungsprüfer, Phasenvergleicher und steckbare Spannungsprüfsysteme alle sechs Jahre einer Wiederholungsprüfung unterzogen werden. Das Nachhalten der Prüfintervalle in Tabellen ist zeitintensiv und aufwendig. Hinzu kommt, dass das Betriebspersonal mit der Aufgabe der Prüfung zusätzlich belastet wird.
Gerade in Zeiten in denen Fachpersonal weniger wird, ist es für die Energieversorger wichtig, Arbeitsprozesse zu optimieren und zeit- und kostenoptimiert zu arbeiten.
Die Netze Duisburg GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Duisburg AG, hat sich aus diesen Gründen dazu entschieden, ein großflächiges Retrofitprojekt durchzuführen. Ziel dieses Projekts ist es, die bestehenden Schaltanlagen mit teilbaren Spannungsprüfsystemen in einen wartungsfreien Zustand zu überbringen.
Dazu wurde zunächst eine Bestandsaufnahme der insgesamt 1.500 Ortsnetzstationen vollzogen und überprüft, ob HR-Systeme verbaut sind oder nicht. Insgesamt waren 1.750 Felder mit steckbaren Spannungsprüfsystemen ausgestattet und werden im Projektverlauf sukzessive umgerüstet, und dadurch sicherer und wartungsfrei.
Nach eingehender Recherche der am Markt verfügbaren Retrofitmöglichkeiten, entschied man sich für eine Lösung, die nachträglich mit dem bestehenden Buchsenmodul verbunden werden kann. Die Netze Duisburg GmbH entschloss sich im Rahmen einer Ausschreibung für die technisch und wirtschaftlich lukrativste Lösung.
In Folge dessen, wurde die Systemlösung der Horstmann GmbH ausgewählt. Die Systemlösung Wega 1.2 C vario in Kombination mit dem magnetischen Anbaurahmen kann schnell und einfach montiert werden, sodass die Installationszeit minimal gehalten wird. Das integrierte Spannungsprüfsystem bietet außerdem den Vorteil, dass die Wiederholungsprüfung kontinuierlich durchgeführt wird und somit das manuelle Überprüfen nach sechs Jahren durch das Betriebspersonal entfällt. Des Weiteren bietet der Wega 1.2 C vario den großen Vorteil, dass der Spannungszustand der Schaltanlage eindeutig mit Hilfe von gut sichtbaren Pfeilen im LCD-Display dargestellt wird. Dadurch wird die Anlagensicherheit weiter ausgebaut und führt zu einer Reduzierung potentieller Gefahren. Mit kurzen Verbindungsleitungen wird der Wega 1.2 C vario mit der bestehenden HR-Schnittstelle des Anlagenfeldes (Bild 1) verbunden.
Über einen steckbaren Kondensatorwürfel auf der Rückseite des Spannungsprüfsystems wird dieser vor Ort, im laufenden Betrieb, an die Anlage angepasst. Diese Anpassung geschieht binnen weniger Minuten. Des Weiteren bietet diese individuelle Anpassung die Möglichkeit, alte und nicht mehr normgerechte Schnittstellen kostengünstig und effizient instand zu setzen.
Fazit
Das Projekt wird in Kürze komplett abgeschlossen sein. Damit sind dann alle Schaltanlagen der Duisburger Netz GmbH mit wartungsfreien Spannungsprüfsystemen ausgestattet.
Durch die Systemlösung und die enge Zusammenarbeit mit der Horstmann GmbH konnte der Umbau schnell und kostengünstig durchgeführt werden. Damit gehören Wiederholungsprüfungen der teilbaren Spannungsprüfsysteme und das Dokumentieren der Prüfungen in Tabellen der Vergangenheit an. Die Netze Duisburg GmbH ist damit in der Lage auch zukünftig das Betriebspersonal effizient und Bedarfsorientiert einzusetzen und steigert gleichzeitig die Anlagensicherheit.