Der Seehafen Kiel hat Siemens Smart Infrastructure mit der Umsetzung einer cloudbasierten Energiemonitoringlösung für seine Landstromanlage beauftragt.

Der Seehafen Kiel hat Siemens Smart Infrastructure mit der Umsetzung einer cloudbasierten Energiemonitoringlösung für seine Landstromanlage beauftragt (Bild: Siemens)

Die Landstromanlage (s. auch netzpraxis 4/2021, S. 10ff.) ermöglicht eine Einsparung von jährlich über 8.000 t CO2. Mit der neuen Energiemonitoringlösung lässt sich der Energieverbrauch im Betriebsgebäude der Landstromanlage sowie an den Anschlüssen am Ostsee- und Schwedenkai messen und in MindSphere, dem cloudbasierten IoT-System von Siemens, speichern. Die Betreiber erhalten zeit- und ortsunabhängig einen Überblick über alle relevanten elektrischen Werte. Dadurch lassen sich sowohl die Verbräuche ermitteln als auch Fehler lokalisieren, Stillstandzeiten vermeiden und Wartungsroutinen besser planen.

"Mit unserer Landstromanlage nehmen wir eine Vorreiterrolle ein und tragen aktiv zum Klimaschutz bei", so Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG. "Durch die systematische Erfassung der Leistungsdaten und deren Speicherung in der Cloud kann der Anlagenbetreiber nun jederzeit feststellen, wie hoch der Wirkungsgrad der Anlagen ist, also wie viel Energie tatsächlich abgenommen wird, und kann bei Bedarf schnell auf Auffälligkeiten reagieren."

Alle Daten werden mit Messgeräten der Reihe 7KM PAC erfasst, über die IoT-Datenplattform Powercenter 3000 gebündelt in MindSphere übertragen sowie wahlweise über den integrierten Webserver oder die App Sentron powermind visualisiert. Die App lässt sich intuitiv bedienen und erfordert keine spezifischen IT-Kenntnisse.

"Die genaue Kenntnis über die Energieflüsse ist für einen technisch reibungslosen wie auch ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Betrieb ganz entscheidend – ob in Industrie oder Infrastruktur", so Andreas Matthé, CEO Electrical Products, Siemens Smart Infrastructure. "Unsere Lösung ermöglicht dem Seehafen Kiel ein unkompliziertes digitales Energiedatenmanagement und damit einen noch effizienteren Betrieb der Landstromanlage."

Der Kieler Hafen verfügt über Fährverbindungen nach Skandinavien sowie ins Baltikum und ist Ausgangspunkt zahlreicher Kreuzfahrten. Im Jahr 2019 liefen 32 verschiedene Kreuzfahrtschiffe den Kieler Hafen insgesamt 174 Mal an und brachten rd. 800.000 Passagiere nach Kiel. Die erste Landstromanlage wurde im Mai 2019 am Norwegenkai in Betrieb genommen. Die zweite Anlage, mit Anschlüssen an Ostsee- und Schwedenkai, ging in diesem Jahr ans Netz. Sie hat eine Leistung von 16 MVA und wird erstmalig zwei Schiffe parallel versorgen können.

np-Redaktion

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