§14a-EnWG-Komplettlösung von Kisters und SAE-IT

Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung eines Ad-hoc-Managements von Niederspannungsnetzbereichen liegt für die Netzbetreiber in der Integration unterschiedlicher Datenquellen (Bildquelle: Kisters, Adobe)

Die Novellierung des §14a EnWG ermöglicht den Netzbetreibern eine netzdienliche Ad-hoc-Steuerung von Verbrauchern im Niederspannungsnetz. Um potenzielle Engpässe abzuwenden, die durch den Anschluss neuer Ladesäulen und Wärmepumpen entstehen können, dürfen diese bzgl. ihres netzwirksamen Leistungsbezugs gedimmt werden. Zusätzlich regelt §9 EEG die netzdienliche Abregelung von Erzeugungsanlagen >25 kWp und nutzt hierfür die gleichen CLS-Steuerwege.

Die besondere Herausforderung bei der Umsetzung eines Ad-hoc-Managements von Niederspannungsnetzbereichen liegt für die Netzbetreiber in der Integration unterschiedlicher Datenquellen wie Netzplanung/GIS und Netzleittechnik für die Niederspannung mit den zugehörigen Massendaten aus der Marktkommunikation.

Für den Aufbau eines solchen verbrauchs- und einspeiseseitigen Flexibilitätsmanagements bieten der IT-Anbieter für die Energiewirtschaft Kisters und der Hersteller von Fernwirk- und Stationsleittechnik SAE IT-systems eine integrierte Komplettlösung aus Messtechnik und Software, die für Netzbetreiber den automatisierbaren Steuerungsprozess nach §14a EnWG abdeckt: Von der Online-Messung des Trafo-Abgangs über die minütliche Messung des Netzanschlusses, die Ad-hoc-Bewertung des Netzzustands bis hin zur diskriminierungsfreien zeitgleichen Abregelung einzelner Verbraucher durch Ansteuerung der CLS (Controllable Local Systems) mittels schneller Marktkommunikation.

Messtechnik inklusive

Die Überwachung der Ströme und Spannungen sowie der Lastflüsse im Niederspannungsnetz zur Beurteilung der Auslastung erfolgt über die Datenerfassung an den relevanten Ortsnetzstationen, Trafos und Leitungssträngen und ergänzt die Messungen durch die Smart Meter. Mit der etablierten Messtechnik des langjährigen Kisters-Partners SAE IT-systems lassen sich die notwenigen Messwerte erfassen und per IEC-104-Protokoll oder MQTT-Broker an eine Software wie das Kisters Niederspannungscockpit in der Kisterscloud übertragen.

Um ad hoc eine Steuerungsstufe nach §14a EnWG abzuleiten, ist eine Online-Netzzustandsbewertung basierend auf minutenaufgelösten Daten aus der Messung der Leitungsstränge und der Netzanschlüsse erforderlich. Das Niederspannungscockpit von Kisters führt Daten aus GIS-Systemen und Verbrauchsabrechnungssystemen mit minutenaktuellen Messwerten zusammen, ermittelt automatisiert den Netzzustand, identifiziert Alarmstufen und gibt sie weiter an eine IT-Lösung zur Maßnahmenberechnung wie den Kisters FlexManager.

Massendatentaugliche Steuerung von Kleinstverbrauchern

Basierend auf dem Netzmodell und den aktuellen Messdaten dimensioniert der Kisters FlexManager automatisiert kurative Ad-hoc-Maßnahmen und nutzt dazu die vom Messstellenbetreiber bereitgestellten Steuerkanäle zu den CLS. Er übernimmt die netzorientierte Ansteuerung der Verbraucher hinter dem Trafo über die neue schnelle Marktkommunikation. Für die präventive Steuerung verwaltet der FlexManager Schaltzeit- und Leistungskurvendefinitionen. Die Steuerung von Erzeugern nach §9 EEG kann über die gleichen Wege erfolgen.

np-Redaktion

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