LEW setzt auf LoraWAN-System beim Winterlast-Monitoring

Die Inno.grid.box wurde an 50 repräsentativen Punkten in Ortsnetzstationen im LEW Verteilnetz eingebaut (Bild: LEW Verteilnetz)

Der großflächige Rollout so genannter digitaler Ortsnetzstationen, die eine Vielzahl von Messdaten übertragen, ist bei LEW Verteilnetz gestartet. Jährlich werden nun hunderte Stationen auf die neue Technik umgerüstet. Insgesamt verfügt der Netzbetreiber über rund 10000 Ortsnetzstationen.

Vor dem Hintergrund der Energiekrise stand das Team bei LEW Verteilnetz vor dem Winter 2022/23 jedoch vor der kurzfristigen Herausforderung, dass einzelne Stromkreise in den Ortsnetzen aufgrund eines möglichen verstärkten Einsatzes von Heizlüftern punktuell an ihre Kapazitätsgrenzen kommen könnten. Zusätzlich zu der langfristig angelegten Digitalisierung der Ortsnetze wurden deshalb kurzfristig Messgeräte in repräsentativ ausgewählten Stationen im Netz eingebaut. Dort werden Stichprobenmessungen durchgeführt und die Daten über LoRa-Funk übermittelt. Technische Basis ist die Inno.Live-Technologie, die LEW Smart City Lösung für Kommunen. 

Online-Portoal für die Nutzer

Das Team von LEW Verteilnetz entschied sich, die Inno.Live-Technologie einzusetzen, die Smart City Lösung von LEW für Kommunen, die die LoRa-Funktechnologie nutzt. Über das Netz werden die Daten in einem weiteren Schritt per Mobilfunk in eine zentrale Datenbank übertragen und dort aufbereitet.

Über ein Online-Portal stehen die Informationen den Nutzern zur Verfügung. LEW hat hierfür zahlreiche Anwendungsfälle entwickelt: Füllstandssensoren, Feuchtigkeitsmesser oder Temperaturüberwachung. Die Lösung Inno.grid.box nimmt Messdaten (Spannung und Stromstärke) aus dem Stromnetz auf und übermittelt diese.

Standortauswahl per Computermodell

Diese Lösung hat LVN an 50 repräsentativen Punkten in Ortsnetzstationen im LEW Verteilnetz eingebaut. Für die Auswahl der Stationen wurden Netz-, Energieverbrauchs- sowie soziodemografische Daten miteinander in einem Modell kombiniert, um Netzgebiete zu identifizieren, in denen ein verstärkter Einsatz von Heizgeräten zu erwarten und sich in der Netzkapazitäten möglicherweise bemerkbar machen könnte. Die Geräte wurden durch die LEW-eigene Werkstatt montiert und von der Montageeinheit von LEW Verteilnetz verbaut.

Analyse der Messdaten

Die von der Inno.grid.box gemessenen Daten wurden im Rahmen des GA³IA-Projektes (Power Grid Analysis for Asset Management via Artificial Intelligence Applications) der Fakultät für Elektrotechnik an der Hochschule Augsburg zur Verfügung gestellt. Dort werden die Daten unter anderem auch mit KI-Methoden untersucht. Eine erste Analyse hat ergeben, dass die elektrische Leistung an einzelnen Stationen bei niedrigen Außentemperaturen deutlich zunimmt.

np-Redaktion

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